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Augsburg: Verkehrsminister bekräftigt Nein zum Bahnhalt an der SGL-Arena

Augsburg

Verkehrsminister bekräftigt Nein zum Bahnhalt an der SGL-Arena

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    Geht es nach Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil, fährt der Zug auch weiterhin an der SGL-Arena ohne eigenen Haltepunkt vorbei.
    Geht es nach Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil, fährt der Zug auch weiterhin an der SGL-Arena ohne eigenen Haltepunkt vorbei. Foto: Peter Fastl

    Dass der bayerische Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) kein Freund eines Bahnhalts am Augsburger Fußballstadion ist, weiß man. Die Forderung aus der Region nach diesem Haltepunkt auf der Bahnstrecke Augsburg-Buchloe ist bekannt. Jetzt zeigt sich in einem Schreiben von Zeil an Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) einmal mehr deutlich, dass das Ministerium das Vorhaben rigoros abblockt.

    Reicht die Tramlinie aus?

    Der Tonfall im Schreiben ist rau. Zeil macht deutlich, dass die SGL-Arena für Fußballfans durch die eigene Tramlinie sehr gut erschlossen ist. Wenn sich die Stadt Augsburg nun so vehement für den Bahnhalt einsetze, werfe dies laut Zeil schon einige Fragen auf: „Schließlich diskreditiert die Stadt Augsburg auf diesem Weg ein gemeinsam vereinbartes und hauptsächlich vom Freistaat Bayern finanziertes Projekt.“ Der Minister spricht in dem Brief zudem davon, dass es nicht für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit spreche, wenn die Stadt nun ihre Position ändere und für einen Bahnhalt plädiere: „Ich hätte erwartet, dass eine solche Frage zunächst mit allen betroffenen Projektpartnern auf Fachebene erörtert wird.“

    Zeil sagt einmal mehr, dass ein Bahnhalt am Stadion sich nur schwerlich in den Regio-Schienen-Takt integrieren ließe. Auch andere aus Augsburg vorgebrachte Argumente weist Zeil zurück: „Der größte Teil der genannten Wohngebiete wird auch über den Haltepunkt Augsburg Messe gut erschlossen.“ Auch die bislang 300 Mitarbeiter von Premium Aerotec seien bei Weitem nicht ausreichend, um einen zusätzlichen Schienenhalt zu rechtfertigen.

    Freistaat: Ausbau des Hauptbahnhofs ist wichtiger

    Das ist die SGL-Arena

    Die SGL-Arena ist die Heimspielstätte des FC Augsburg. Das Naturrasen-Stadion öffnete am 26. Juli 2009 seine Tore.

    Das Eröffnungsspiel erfolgte gegen die Schwaben-Auswahl. Der Gastgeber siegte mit 2:0. Seit der FC Augsburg in der 1. Bundesliga spielt, wurden in der SGL-Arena schon einige große Spiele ausgetragen.

    Bereits 2007 wurde mit dem Bau begonnen. Bis zur Spielsaison 2011/12 hieß das Stadion noch "Impuls-Arena". Mittlerweile ist aber die SGL Group Exklusivpartner des FC Augsburg und besitzt die Namensrechte für das Stadion.

    Vor der Eröffnung der SGL-Arena spielte der FC Augsburg im Rosenaustadion, einem Mehrzweckstadion an der Wertach. Mit der SGL-Arena hat der FC Augsburg nun zum ersten Mal ein eigenes Stadion, das ausschließlich für den Fußball genutzt wird.

    Das neue Stadion ist wegen seiner unmittelbaren Nähe zur B17 im Süden Augsburgs sehr gut zu erreichen und außerdem an das Straßenbahn-Netz angeschlossen. Das Grundstück wurde von der Stadt Augsburg zur Verfügung gestellt.

    Die Baukosten wurden auf mehrere Schultern verteilt. Neben der Stadt Augsburg und dem Freistaat Bayern stemmte der FC Augsburg den Großteil der Kosten selber.

    Ursprünglich sollte die Fassade mit einer Photovoltaik-Anlage versehen werden. Aus Kostengründen wurde letztendlich davon abgesehen. Trotzdem ist die SGL Arena international das erste klimaneutrale Stadion. Für das Ergebnis wurde dem FC Augsburg zusammen mit den Lechwerken und den Stadtwerken der 12. KUMAS Umweltpreis verliehen.

    Die Standort-Initiative "Deutschland - Land der Ideen", die anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ins Leben gerufen wurde, soll das Image Deutschlands im Ausland verbessern. Die SGL-Arena wurde 2011 als einer der "365 Orte im Land der Ideen" ausgewiesen.

    Am 29. Oktober 2009 spielte die Frauen Nationalmannschaft in der SGL-Arena gegen das Team aus den USA. An diesem Tag war die SGL-Arena zum ersten Mal ausverkauft. Selten sind Frauenfußballspiele in Deutschland so gut besucht.

    Sieben Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 wurden in der SGL-Arena ausgetragen. Während des Turniers hieß das Stadion "FIFA Frauen-WM-Stadion Augsburg".

    Zeil schreibt weiter: „Wir müssen öffentliche Mittel gerade im Bereich der unterfinanzierten Eisenbahninfrastruktur dort investieren, wo sie den maximalen Nutzen erzielen. Der in den kommenden Jahren anstehende Umbau des Augsburger Hauptbahnhofs fällt für mich in diese Kategorie.“

    Einen Bahnhalt am Fußballstadion lehnt Zeil ab. Aufgeschlossener zeigt er sich gegenüber einem Vorschlag der Freien Wähler aus Augsburg: Sie hatten für den Ausbau des Bahnhalts in Inningen plädiert. Dazu sagt Zeil: „Neben den deutlich geringeren Kosten und dem bereits im Bestand vorhandenen Fahrgastpotenzial zu allen Tageszeiten ist auch die Integration des Haltepunktes in den Regio-Schienen-Takt bereits gegeben.“

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