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Wilburgstetten: Weissgerber bildete jungen Flüchtling zum Bäcker aus

Wilburgstetten

Weissgerber bildete jungen Flüchtling zum Bäcker aus

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    Kerstin Lasser steht zusammen mit Alpha Mansaray beim Fest am Begegnungszentrum in Wilburgstetten.
    Kerstin Lasser steht zusammen mit Alpha Mansaray beim Fest am Begegnungszentrum in Wilburgstetten. Foto: Peter Tippl

    „Wir sind froh und glücklich über unseren Bäckerlehrling Alpha Mansaray“. Kerstin Lasser, Inhaberin der Bäckerei Weissgerber in Wallerstein, lobt den 23-jährigen aus Sierra Leone, der mit großer Leidenschaft und Geschick das Bäckerhandwerk erlernt. Sie würde sofort einen weiteren der geflüchteten Jugendlichen einstellen, aber Foday Kallay, der gerne Bäcker lernen würde, ist ausreisepflichtig. Diese Problematik klang bei einem Fest im Begegnungszentrum im ehemaligen Wilburgstettener Kindergarten in der Bahnhofstraße an. Der vor sechs Jahren gegründete Helferkreis Wilburgstetten hatte zu einem Fest eingeladen, um die Ausbildungsabschlüsse oder beginnende Ausbildung der aus ihrer Heimat geflüchteten Menschen zu feiern.

    Bedarf an Auszubildenden und Fachkräften ist enorm

    Nach Feiern, so Monika Hoenen, Koordinatorin des Helferkreises Dinkelsbühl, sei aber vielen ihrer „Schützlinge“ nicht zumute. Die Geflüchteten kamen überwiegend aus Ländern des afrikanischen Kontinents, aus Iran und Irak und auch Afghanistan und sind voller Sorge über die Kriegshandlungen in ihren Heimatländern. Miteinander zu feiern, zu essen und positiv auf die Erfolge einer abgeschlossenen oder begonnenen Ausbildung zu blicken, war der Ansatz der Helferteams. „Schwierigkeiten und Hürden wegen politischer Vorgaben haben wir schon genug“, stellte Evi Siebachmeyer fest.

    Erst wenn die Jugendlichen in der Ausbildung sind, dann sind sie sicher. Und der Bedarf an Auszubildenden und Fachkräften ist enorm. Eine Liste von etwa 30 Betrieben aus der Region von Feuchtwangen über Ansbach bis Wallerstein präsentierten die Mitarbeiterinnen. Betriebe, die allesamt Ausbildungs- und Arbeitsplätze für die geflüchteten Personen bereitgestellt hatten. Für diese Unterstützung der Firmen dankten die Ehrenamtlichen. Die Jugendlichen lernen Mechatroniker, Betonfertigbauer, Altenpfleger, Elektriker, Heizungstechniker, Maler und Lackierer, Schreiner, Bäcker oder Koch. Sainey Badjie ist Koch in einem Seniorenheim in Dinkelsbühl und spielt gerne Fußball. Ein „ganz besonderer Spieler“, wird aus dem TV Weiltingen berichtet.

    Bereits 40 junge Flüchtlinge in Ausbildungsstellen in der Region gebracht

    Von den bislang 60 Betreuten des Wilburgstettener Helferkreises, eingebunden die Helferkreise aus Schopfloch, Feuchtwangen und Dinkelsbühl (auch in Wallerstein soll ein Helferkreis gegründet werden), wurden 40 Jugendliche bisher in Ausbildung gebracht. Auch wenn sie eine eigene Wohnung und neues Lebensumfeld haben, ist die erste Anlaufstelle immer noch das Begegnungszentrum in Wilburgstetten, wurde resümiert. Die Betreuungsarbeit hört nicht auf, und so wünscht sich der Helferkreis Mithilfe.

    Wer Zeit und Lust habe für Nachhilfe in Deutsch oder anderen Fächern, wer Hausaufgabenhilfe zeitweise übernehmen könnte, ist herzlich willkommen. Auch finanzielle Spenden oder Waren für den Gebrauchtwarenmarkt im Begegnungszentrum werden gerne angenommen.

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