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Weißenhorn: Die Stadt will ein Förderprogramm gegen den Leerstand auflegen

Weißenhorn

Die Stadt will ein Förderprogramm gegen den Leerstand auflegen

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    In vielen Orten stehen alte Gebäude leer. Sie sollten aus Sicht der Weißenhorner Stadträte wieder genutzt werden.
    In vielen Orten stehen alte Gebäude leer. Sie sollten aus Sicht der Weißenhorner Stadträte wieder genutzt werden. Foto: Symbolfoto Wolgang Wiedemann

    Auf die kurze Formel „Jung kauft alt“ bringt die Weißenhorner SPD ein von ihr vorgeschlagenes Förderprogramm ein, das junge Familien bei der schwierigen Suche nach Wohnraum unterstützen soll. Neu ist die Idee nicht – ähnliche Programme werden nach Angaben des Fraktionsvorsitzenden Herbert Richter bereits in anderen Kommunen erfolgreich angewendet.

    Das Kernziel: Junge Familien sollen beim Erwerb einer älteren Immobilie unterstützt werden, gegebenenfalls auch mit einer Förderung für energetische Sanierungsmaßnahmen. Das hätte aus Sicht der Sozialdemokraten gleich mehrere Vorteile. Um der großen Nachfrage nach Wohnraum zu begegnen, müsste die Kommune nicht ständig neue Baugebiete an den Ortsrändern ausweisen. Stattdessen könnten leer stehende Gebäude in den Ortskernen genutzt werden. Das würde den Flächenverbrauch eindämmen und verhindern, dass die Zentren veröden. Interessenten würde auch ein Stück weit die „Schwellenangst vor dem Erwerb von älteren Gebäuden“ genommen werden, wie es im Antrag heißt.

    Das Augenmerk liegt auf den Ortsteilen von Weißenhorn

    Das Augenmerk bei dem Programm richtet die SPD gezielt auf die Ortsteile. Für die Beibehaltung einer funktionierenden Dorfgemeinschaft sieht es die Fraktion als unerlässlich an, innerörtlich gelegene Gebäude dauerhaft zu nutzen.

    Volle Zustimmung bekam die SPD am Montagabend im Stadtrat. Vom Grundsatz sei der Antrag sehr positiv, sagte Bürgermeister Wolfgang Fendt, „der Bedarf ist da.“ Bei der Gelegenheit teilte er mit, dass die von der Stadt neu gebauten Sozialwohnungen im Eschach bereits alle vergeben seien.

    CSU-Fraktionschef Franz Josef Niebling sagte, man müsse etwas dafür tun, dass Leerstandsgebiete genutzt werden können. Auch das vom Stadtrat beschlossene integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept Isek schreibe vor, sich dem Leerstandsmanagement besser zu widmen. Niebling erinnerte auch an eine Initiative des Landkreises in dieser Sache. Seines Wissens seien die Kommunen damals angefragt worden, offenbar zeigten diese aber wenig Interesse. Sinnvoll wäre es aus Sicht der Stadträte auch, den Bürgern eine Beratung anzubieten. So könnten beispielsweise Eigentümer von alten landwirtschaftlichen Anwesen darüber informiert werden, was sie mit ihren Flächen machen können.

    Beratung auch für Hauseigentümer

    Ulrich Fliegel (Grüne) unterstrich ebenfalls die Bedeutung dieses Antrags. „Immer mehr Bauernhäuser stehen leer und Wohnungssuchende sind abgeschreckt durch hohe Auflagen sowie hohe Sanierungskosten“, sagte er. Die Rolle der Beratung stuft Fliegel als sehr hoch ein. Dass Häuser lange leer stehen, verfallen und letztlich abgerissen werden, liege oftmals daran, dass die Eigentümer nicht verkaufen wollen, fügt er hinzu.

    Ohne Gegenstimmen erteilte das Gremium der Stadtverwaltung den Auftrag, Förderrichtlinien für das Programm „Jung kauft alt“ zu erarbeiten. Im Weißenhorner Haushalt wurden dafür bereits 25000 Euro aufgenommen. Auf Nieblings Vorschlag hin soll die Verwaltung auch abklären, ob die Stadt in ein kreisweites Programm zum Leerstandsmanagement aufgenommen werden kann.

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