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Verkehr: Neusäß packt Tunnelumbau an Entlastungsstraße an

Verkehr

Neusäß packt Tunnelumbau an Entlastungsstraße an

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    Der Tunnel an der Neusässer Entlastungsstraße muss modernisiert werden, da die Vorschriften verschärft wurden.
    Der Tunnel an der Neusässer Entlastungsstraße muss modernisiert werden, da die Vorschriften verschärft wurden. Foto: Foto: Marcus Merk

    Das wird teuer. Die Stadt Neusäß will den Tunnel an der Entlastungsstraße technisch auf den neuesten Stand bringen. Die Kosten dafür schätzt das beauftragte Ingenieurbüro aus Innsbruck auf 1,6 Millionen Euro. Rund die Hälfte dieser Summe wird die Stadt selbst zahlen müssen. Der

    Die Aufrüstung erfolge nicht, weil der Tunnel momentan eine Gefahr darstelle, betont Stadtbaumeister Dietmar Krenz. Das Sicherheitssystem funktioniere, auch von der Polizei werde kein Umbau der Röhre gefordert.

    Hintergrund der Nachrüstung ist vielmehr, dass die Stadt den Tunnel und die Entlastungsstraße in die Zuständigkeit des Freistaates Bayern geben will, der an die strengen Auflagen der 2006 erlassenen Richtlinien gebunden ist. Die Vorschriften wurden damals nach Katastrophen in langen Tunnels verschärft. Ohne Modernisierung wird der Freistaat den Neusässer Tunnel nicht übernehmen.

    Seit die Umgehung im Jahr 1999 eröffnet wurde, ist sie Ortsverbindungsstraße. Doch der Verkehr auf der Strecke vom Kreisverkehr am Kobelweg in Richtung Norden und umgekehrt hat stark zugenommen. Aktuell werden am Tag mehr als 8000 Fahrzeuge gezählt. Bei Eröffnung der Umgehung waren es 5000

    Langfristiges Ziel der Stadt ist, dass die Straße wegen ihrer hohen Verkehrsbedeutung an den Freistaat übergeht. Im Gegenzug möchte die Stadt die Zuständigkeit für die Hauptstraße bekommen, sie ist eine wichtige Achse für die Gestaltung der neuen Stadtmitte. Bei einer Gemeindestraße hätte die Stadt mehr Spielraum, zum Beispiel für eine Verkehrsberuhigung.

    Baubeginn könnte 2013 sein

    Die Nachrüstung des Tunnels drängt laut Krenz auch aus finanziellen Gründen. Die Kalkulationen für den Umbau werden Jahr um Jahr höher. 2008 wurde schon einmal die Nachrüstung berechnet, da waren die Kosten noch um 200000 Euro niedriger. Eine andere Gefahr sieht Krenz darin, dass die staatlichen Zuschüsse in Zukunft eher runtergefahren werden. Zurzeit kann noch mit 55 Prozent gerechnet werden. Bei einer Summe von 1,6 Millionen Euro bleiben an der Stadt immer noch rund 850000 Euro hängen. Im Haushalt sind von 2010 bis 2015 bereits Mittel eingeplant worden.

    Der Förderantrag für den Tunnel soll daher noch im Herbst gestellt werden. Baubeginn könnte dann im Jahr 2013 sein. Dabei soll der Tunnel so weit wie möglich für die Bauarbeiten nur halbseitig gesperrt werden. Krenz: „Einen so stark befahrenen Tunnel können wir nicht für Monate schließen.“

    Folgende Verbesserungen sind geplant:

    Lüftung Bisher gibt es in dem Tunnel keine Belüftungsanlage, die Autos schieben die Luft vor sich her und tauschen sie so aus. Laut Vorschrift muss bei einem Brand der Rauch durch Anlagen in eine Richtung abgeblasen werden (rund 200000 Euro).

    Brandalarmierung Eine automatisierte Alarmierung wird verlangt.

    24-Stunden-Überwachung In Freising gibt es eine Zentrale für die Überwachung staatlicher Tunnel.

    Beleuchtung Sie muss komplett ausgetauscht werden. Die Augen der Autofahrer sollen sich besser an die Dunkelheit anpassen können.

    Hinweisschilder auf Fluchtwege.

    Notfallschranke an jeder Seite, falls der Tunnel im Falle eines Unfalls geschlossen werden muss.

    Kommunikation Installiert werden muss ein Funk für die Einsatzkräfte. Bisher können sie sich im Tunnel nicht verständigen. Dazu kommen Videoüberwachung, Lautsprecheranlage und Notrufstationen.

    Strom/Wasser Die Trafostation reicht auf Dauer nicht aus, die Stromversorgung ist schon heute am Limit. Auch der Wasserdruck muss erhöht werden. Das Löschwasser kommt bisher aus dem örtlichen Wassernetz.

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