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Unterroth: Bei Arbeiten an der Roth wird abgeschnittenes Holz wiederverwertet

Unterroth

Bei Arbeiten an der Roth wird abgeschnittenes Holz wiederverwertet

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    Die Roth grenzt in Unterroth vielfach direkt an Privatgärten. Im Sinne des kommunalen Gewässerentwicklungsplans müssen die Ufer vor der Brücke am BergenstetterWeg abgeflacht werden.
    Die Roth grenzt in Unterroth vielfach direkt an Privatgärten. Im Sinne des kommunalen Gewässerentwicklungsplans müssen die Ufer vor der Brücke am BergenstetterWeg abgeflacht werden. Foto: Regina Langhans

    Holz von Büschen und Bäumen, die an der Roth über die Jahre in die Höhe schossen, wird in Unterroth sinnvoll wiederverwertet. Mithilfe sogenannter Faschinen erfolgt die notwendige Ufersanierung südlich der Brücke am Bergenstetter Weg. Dabei handelt es sich um Rutenbündel aus Schnittgut, die mit Draht umwickelt werden. Die Arbeiten sind eine spezielle Maßnahme im Rahmen des Gewässerentwicklungsplans (GEP) der Kommune. Sie werden zwar begleitet von massiven Eingriffen direkt in die Gärten der

    Bislang wurden zur Sanierung der Rothufer in Unterroth mächtige Flussbausteine verwendet. Das geschehe jetzt nur noch im direkten Umfeld der Brücke, um den Wasserlauf zu kanalisieren, sagt die für den Gewässerentwicklungsplan verantwortliche Landschaftsarchitektin Gabi Stich . Denn unter den großen Steinen fänden die im sandig-kiesigen Rothufer vorkommenden Bachmuscheln keinen Lebensraum, sagt Stich . 200 dieser streng geschützten Muscheln wurden bereits im November etwa 50 Meter flussaufwärts umgesiedelt, vor Baubeginn waren es nochmals 40. Nach und nach würden die Tiere mit der Strömung zurückkehren und ihren bisherigen Lebensraum im Schutz neuer Baumwurzeln und angeschwemmten Segments wieder besiedeln.

    Die Baustelle an der Roth ist etwa 40 Meter lang

    Somit fahren auf der etwa 40 Meter langen Baustelle nicht nur Bagger auf und ab, um das steile Ufer abzuflachen und das Flussbett etwas aufzuweiten. Es werden auch Büsche und Bäume gefällt und verarbeitet. Dicke überkreuzte Stämme dienen als Halterung, um darin Zweige und Ruten zurechtzuschneiden und mit Draht zu langen Faschinen zu bündeln. Es wird bewusst Totholz verwendet, um ein Austreiben zu verhindern. Die Bündel werden am aufgebaggerten Ufer zwischen Pflöcken über- und nebeneinander auf der Erde verlegt. Dazwischen kommen Pflanzen: Schwarzerlen wegen ihrer senkrechten Wurzeln und als Uferstauden Blutweiden, Mädesüß, Wasseriris sowie Gräser wie Seggen, damit sich der Boden verdichten kann.

    Die Landschaftsarchitektin geht davon aus, dass im Laufe des Sommers die meisten Kahlflächen zugewachsen sind, wobei einige Pflanzen den Frost benötigten, um zu gedeihen. „Alle Stauden blühen und benötigen kein Pflegen oder Schneiden, sodass die Gärten optisch davon profitieren“, sagt sie.

    Dass Handlungsbedarf besteht, ließen der Expertin zufolge die unterspülten Fundamente beziehungsweise Widerlager der Rothbrücke erkennen. In dem Bereich ist die Roth in ein schmales Bachbett gezwängt, sodass sie bei Hochwasser mit Wucht gegen die Betonelemente prallt. Nun kann das Wasser gegebenenfalls an den flachen Ufern aufsteigen und sich ausbreiten, bevor es entlang einiger Wasserbausteine direkt vor der Brücke wieder zusammengeführt wird.

    Die Arbeiten sind mit den Anwohnern in Unterroth abgestimmt worden

    Es sei ein Grund zur Freude, dass die notwendigen Arbeiten, die mit den Anwohnern abgestimmt worden seien, nun zu einem guten Abschluss kommen, sagt Stich . „Die Maßnahme hat aber auch vorausschauend stattgefunden, denn eine Brückenrenovierung ist absehbar und der künftige Hochwasserschutz demnächst Thema im Gemeinderat.“ Die Kosten belaufen sich im Übrigen auf 30.000 Euro, der Freistaat übernimmt ein Viertel.

    Bereits im Jahr 2003 hatte der Unterrother Gemeinderat beschlossen, einen Gewässerentwicklungsplan anfertigen zu lassen. 2006 stellte ihn die damalige Landschaftsarchitektin Claudia Krinner auf. Ein Jahr später wurde mit den jeweils auf drei Jahre festgelegten Maßnahmen begonnen. Diese gelten neben der Roth noch dem Heilbach und diversen Gräben im Gemeindegebiet. Sie beinhalten Ufersanierungen , Räumen oder Mähen. Der Gemeinderat bewilligt dafür regelmäßig Gelder, um in Abschnitten die Arbeiten vornehmen zu können. Zwischenzeitlich hat Gabi Stich die Betreuung des Gewässerentwicklungsplans übernommen.

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