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Unterdießen: Baumfällungen beim Unterdießener Schloss sorgen für Ärger

Unterdießen

Baumfällungen beim Unterdießener Schloss sorgen für Ärger

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    In der Nähe des Schlosses Unterdießen wurden zahlreiche Bäume gefällt. Das sorgt für Diskussionen im Ort, auch weil Vögel wie der Rote Milan und ein Bussard in diesem Bereich häufig zu sehen sind.
    In der Nähe des Schlosses Unterdießen wurden zahlreiche Bäume gefällt. Das sorgt für Diskussionen im Ort, auch weil Vögel wie der Rote Milan und ein Bussard in diesem Bereich häufig zu sehen sind. Foto: Daniel Weber

    Eine Abholzaktion nahe des Unterdießener Schlosses sorgt im Ort für Gesprächsstoff. Mehrere Bürger haben sich ans Landsberger Tagblatt gewandt. Die Sorge gilt auch Tieren wie dem Mäusebussard und dem Roten Milan, die in dem Bereich ihr Revier haben. Wir haben bei der Waldbesitzervereinigung Landsberg (WBV) und dem Landratsamt nachgehakt, was es mit der Aktion auf sich hat.

    Eine Unterdießenerin ärgert sich, dass in Zeiten, in denen alle über Umweltschutz reden, so viele Bäume gefällt werden. „Zudem wird hier der Lebensraum vieler Tiere zerstört“, beklagt sie. Eine Sorge, die auch ein anderer Unterdießener teilt. „Hier leben unter anderem Spechte, Falken, Bussarde und der streng geschützte Rote Milan. Soweit ich gesehen habe, steht der Baum zwar noch, in dem der Milan sein Nest hat, aber das ist ein gravierender Eingriff in seinen Lebensraum.“

    Naturschutzbehörde beanstandet Baumfällung nicht

    Das Landratsamt informiert auf Nachfrage, dass es wegen der Aktion einen Vororttermin mit einem Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde gegeben habe. „Vonseiten der Waldbesitzervereinigung wurde versichert, dass keine artenschutzrechtlichen Verstöße vorliegen. Auch die Untere Naturschutzbehörde konnte diesbezüglich vor Ort nichts feststellen“, informiert Pressesprecher Wolfgang Müller.

    Viele Bäume in der Nähe des Dießener Schlosses wurden gefällt und abtransportiert.
    Viele Bäume in der Nähe des Dießener Schlosses wurden gefällt und abtransportiert. Foto: Daniel Weber

    Für die WBV war Geschäftsführer Martin Mall vor Ort. „Es handelt sich dabei um einen Eschenwald, der noch komplett laubfrei ist. Es wäre also aufgefallen, wenn es in den Bäumen Nester geben würde. Die Aktion ist nötig, weil wir hier Schadholz entfernen“, sagt Mall. Für die Beseitigung von Schadholz sei keine Genehmigung von Behörden nötig, erläutert er.

    Mehrere Stürme in den vergangenen Jahren sowie der Befall durch den Hallimasch und das Eschentriebsterben hätten dem Wald an der Stelle zugesetzt, so Mall. „Der Sturm Sabine im vergangenen Jahr hat dann dafür gesorgt, dass zahlreiche Bäume umgefallen sind.“

    Bereich bei Unterdießener Schloss soll wieder aufgeforstet werden

    Da aber nicht nur auf dem Plateau gefällt wurde, sondern auch am Hang dahinter, fürchtet einer der Bürger, die sich ans LT gewandt haben, dass für die Bewohner unterhalb nun eine erhöhte Gefahr bestehe bei Stark- oder Dauerregen. „Die Wurzeln der Bäume geben dem Boden Stabilität am Hang, die nun fehlt.“

    Martin Mall sagt dazu, dass das Areal wieder aufgeforstet werden soll. „Geplant ist, Bäume zu verwenden, die dem Klimawandel besser standhalten. Dazu gehören beispielsweise die Vogelkirsche, die Elsbeere, die Esskastanie und der Spitzahorn“, erklärt er.

    In dem Bereich gibt es laut dem WBV-Geschäftsführer Martin Mall rund ein Hektar Eschenwald. Und möglicherweise seien weitere Fällungen im Bereich der Kirche und des Parkplatzes nötig, blickt er voraus.

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