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Prozess in Augsburg: Mitarbeiter stiehlt bei Amazon Schmuckstücke

Prozess in Augsburg

Mitarbeiter stiehlt bei Amazon Schmuckstücke

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    Das Logistikzentrum von Amazon in Graben bei Lagerlechfeld.
    Das Logistikzentrum von Amazon in Graben bei Lagerlechfeld. Foto: Bernhard Weizenegger

    In die Milliarden geht der Schaden, den deutsche Unternehmen alljährlich durch Diebstahl der eigenen Mitarbeiter erleiden. Doch das ist kein Kavaliersdelikt. Zu spüren bekam das gestern ein 21 Jahre alter Lagerarbeiter: Vom Augsburger Jugendschöffengericht wurde er wegen fortgesetzten Diebstahls verurteilt. Er hatte aus der Niederlassung des weltgrößten Onlinehändlers Amazon in Graben (Kreis Augsburg) insgesamt 21 Schmuckstücke im Wert von 4800 Euro eingesteckt und mitgenommen.

    Im September 2015 hatte der junge Mann als Lagerarbeiter bei dem Online-Händler zu arbeiten begonnen. Und es dauerte nicht lange, bis er den Verlockungen der schönen neuen Warenwelt erlag und seine Diebstahlserie begann. Immer wieder suchte der junge Mann in den Hallen ein Versteck auf, wo er Schmuckstücke aus der Verpackung nahm und einsteckte. Angesichts der geringen Größe schien das problemlos machbar. So berichtete ein Beamter der Kriminalpolizei von den Ermittlungen. Über 100 leere Schmuck-Schachteln seien in der Firma auf dem Lechfeld entdeckt worden, woraufhin zunächst der interne Sicherheitsdienst mit Nachforschungen begonnen hat. Videos der Überwachungskameras, die weite Bereiche der Lagerhallen beobachten, wurden überprüft. Bald schon richtete sich der Verdacht gegen den Angeklagten, die Polizei wurde eingeschaltet – und der Lagerarbeiter verlor seinen Job.

    Freundin trug einige der gestohlenen Schmuckstücke

    In der Wohnung in Stadtbergen, wo der 21-Jährige mit seiner Mutter lebt, wurden Polizeibeamte bei einer Durchsuchung dann schnell fündig. Einige der Schmuckstücke trug bereits die Freundin des Lagerarbeiters, andere schaffte er auf Aufforderung der Polizeibeamten selbst herbei. Insgesamt 21 Ringe, Ketten und Anhänger zu Preisen von 15 bis 400 Euro kamen so zutage. Sie wurden dem Eigentümer zurückgegeben.

    Bei der Verhandlung räumte der Angeklagte die Diebstähle ein. Ja, er habe die Schmuckstücke unbeobachtet aus der Verpackung genommen und eingesteckt. Aus dem Firmengelände habe er sie in der Hosentasche befördert. Der Schmuck habe ihm gefallen, aber Geld, um so etwas zu kaufen, habe er nicht gehabt. Er habe die Stücke nicht weiterverkaufen wollen, bekräftigte er. Der junge Mann zeigte sich vor Gericht reumütig, er wolle nun ein ordentliches Leben führen und sich auf eine Berufsausbildung konzentrieren. Richterin Ortrun Jelinek blieb bei der Strafe etwas unter den von Staatsanwältin Beate Morhart geforderten Strafsätzen. Das

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