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Handwerk: Schreinerei Heiss in Oettingen: Die Familientradition fortführen

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Schreinerei Heiss in Oettingen: Die Familientradition fortführen

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    Jochen Heiss (links) blickt tatendurstig in die Zukunft, Heinrich Heiss zufrieden in die Vergangenheit.
    Jochen Heiss (links) blickt tatendurstig in die Zukunft, Heinrich Heiss zufrieden in die Vergangenheit. Foto: Ronald Hummel

    Wenn ein Unternehmen wie die Oettinger Schreinerei Heiss in vierter Generation ihr 120-jähriges Bestehen als gesunder, zukunftsfähiger Betrieb feiern kann, hat zweifellos jede Generation in jeder Zeit ihr Bestes gegeben. Der Urgroßvater Heinrich Heiß ließ sich 1899 als Wandergeselle in Oettingen nieder und gründete eine kleine

    Der Vertreter der vierten Generation, Jochen Heiss übernahm 2002, zeitgleich mit einer völlig neuen Ära der Technisierung, sprich, der Anschaffung einer CNC-Fräsmaschine. „Das war ein großer Glücksfall, dass dieser Technikwandel mit dem Generationenwechsel zusammenfiel“, erinnert sich Heinrich Heiss. Für

    Schreinerei in Oettingen: Vater und Sohn blicken zurück

    Wenn Vater und Sohn gemeinsam zurückblicken, kristallisiert sich schnell eine bemerkenswerte Tatsache heraus: Jeder wirkte in seiner Zeit, der Vater im Nachkriegs-Wirtschaftswunder, der Sohn im Aufstieg und Zusammenbruch des Neuen Marktes Anfang des neuen Jahrtausends. Doch die Kontinuität bis zurück zur Kaiserzeit, über zwei Weltkriege, große Wirtschaftskrisen und andere Hürden hinweg kommt rein von innen heraus: Vater wie Sohn fanden es einerseits angenehm, in einen gut laufenden Betrieb hineingeboren zu werden; für beide kam nie etwas anderes in Frage, als die Familientradition fortzuführen. Dennoch sammelten sie in anderen Firmen Erfahrung, um ihren Horizont zu erweitern.

    Und natürlich galt es immer, die wirtschaftliche Gesamtentwicklung im Auge zu behalten. So orientierte sich der Vater über die damals rein regionale, zumeist ländliche Kundschaft hinaus in die Großstadt. Versicherungen in Nürnberg beispielsweise erteilten Großaufträge in neuen Dimensionen wie 80 Schränke auf einmal. Und der technische Quantensprung, der in die Zeit des Sohnes fiel, bestimmte automatisch das neue Firmenkonzept hin zur Spezialisierung auf Möbel und ganze Einrichtungen von Küchen für Privathaushalte bis zu Ladeneinrichtungen und Firmenzentren. „So sind wir breit und sicher aufgestellt“, sagt der Firmenchef.

    3D-Planung festigen

    Der Senior betont, dass die Qualität, die immer wieder von einem Architekten oder Kunden zum nächsten weiterempfohlen wurde, nur so gut sein kann wie die Belegschaft, deren Leistung und Motivation unübertrefflich sei. „Wir haben immer schon selbst ausgebildet und darauf geachtet, die Leute durch ein gutes Betriebsklima auch zu halten“, so Heinrich Heiss. Der Blick in die Zukunft ist so positiv wie der zurück in die Vergangenheit: „Wir brauchen keine Angst zu haben vor den nächsten Jahrzehnten“, sagt Jochen Heiss.

    Er wird die Digitalisierung im Büro vorantreiben mit dem Ziel, die 3D-Planung in ihrer zentralen Rolle zu festigen, sodass mit den Plänen gleich eine automatische Stücklistenerstellung, CNC-Programmierung, Zuschnitt-Optimierung und eine Intensivierung der längst bestehenden Schnittstelle zu den Lieferanten ausgebaut werden.

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