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Energie: Firma erschließt drei neue Ölquellen auf dem Lechfeld

Energie

Firma erschließt drei neue Ölquellen auf dem Lechfeld

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    Firma erschließt drei neue Ölquellen auf dem Lechfeld
    Firma erschließt drei neue Ölquellen auf dem Lechfeld Foto: Pitt Schurian/Archiv

    Ein Bohrturm ragt wieder über das Lechfeld. Oberhalb von Kleinaitingen bietet er einen herrlichen Rundblick übers Land. Doch die Aufmerksamkeit der Experten am Gestänge oberhalb der stählernen Plattform ist 1400 Meter in die Tiefe gerichtet. Von dort muss bald Öl ans Tageslicht kommen. Die Spannung war bei früheren Bohrungen größer. Diesmal sind sich die Auftraggeber sehr sicher, dass die Förderung bald beginnt. „Das ist eine Produktionsbohrung“, sagt Pressesprecher Stefan Leunig vom Erdgas- und Erdölförderunternehmen Wintershall.

    Was die Region hier in den vergangenen zehn Jahren erlebte, waren hingegen meist Versuchsbohrungen. Die beruhten zwar auf seismischen Bodenuntersuchungen mit Druckwellen, doch es blieb stets ein stattliches Risiko. Wintershall, der größte deutsche Erdöl- und Erdgasproduzent, fährt jetzt die Ernte seiner Forschungsarbeit während der vergangenen zehn Jahre am Lechfeld ein.

    Die Kosten pro Bohrung? „Ein kleinerer, einstelliger Millionenbetrag“, sagt Stefan Leunig. Sein Arbeitgeber war schon mal konkreter. 2,8 Millionen Euro kostete 2008 die Erschließung der Förderstelle „Schwabmünchen 5“ westlich von Mittelstetten. Dass weitere Bohrungen folgen werden, ist seit damals angekündigt.

    Inzwischen macht der Ölpreis die hohen Investitionen noch lohnender: Seit Mitte November teuft Wintershall die Bohrung „Aitingen Süd 2“ bei Kleinaitingen ab. Mitte Dezember soll die Bohrung „Schwabmünchen 7“ folgen. Im Januar 2012 ist „Aitingen Nord-Ost 1“ das Ziel. Da wird es auf jeden Fall spannend. Denn die Explorationsbohrung hinab in zerklüftete Schichten geschieht mit weniger Garantie.

    Förderung liegt bei 22.000 Tonnen im Jahr

    Die neuen Bohrungen sichern eine weitere kontinuierliche Förderung. Die liegt momentan bei nur 22 000 Tonnen im Jahr. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre waren es laut unseres Zeitungsarchivs deutlich mehr, grob 30 000 Tonnen, 1981 sogar einmal 80 000 Tonnen. Der Hintergrund: Zwar sieht Wintershall bisher mit jeder Bohrung eine Förderung für weitere 25 Jahre gesichert. Doch das Rohöl bildet im Untergrund keinen See, der nur an einer Stelle angezapft werden müsste. Es verteilt sich vielmehr im Sandstein, wie in einem Schwamm. Der wird immer wieder von anderen Seiten angebohrt, um nötiges Öl samt Gas herauszupumpen.

    Um Weihnachten herum wird auf dem Ölfeld Aitingen ein „Christbaum“ herausgeputzt. So nennt sich die tannenförmige Rohrverästelung, die nach einer Bohrung die Hauptleitung abdichtet. Dann will Wintershall dort Medienvertretern mitteilen, wie das Lechfeld auch künftig zur deutschen Binnenförderung von Erdöl beiträgt. Zwar nur mit einem ganz kleinen Anteil, dafür jedoch seit über 30 Jahren sehr verlässlich.

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