In unserem christlichen Wort geht es dieses Mal auch um den Fasching. Mehr aber darum, wie Menschen sich hinter Masken verstecken. Der Lauinger Diplomtheologe Rainer Lüters sagt:
Ihr lieben Leut, ’s ist Faschingszeit. Und Kinder – ja, man kann sie seh’n – in Masken sie spazieren geh’n; sie zeigen das, was sie nicht sind, Prinzessin, Cowboy, doch nicht Kind.
Erwachsne freut es manches Mal, sich zu bewegen im Tanzsaal. In der Verkleidung mancherlei, ja kurz und gut, sei’s, wie es sei. Zu Fasching ist’s ’ne gute Sitte, doch nicht im ganzen Leben, bitte.
Ein Mensch und kein Vierakter
Wenn einer, wer er ist, nicht zeigt, dass niemand ihm die Meinung geigt, dass niemand, wer er ist, durchschaut, weil er’s zu zeigen sich nicht traut.
Doch so verschwindet die Person – ich denke, ja, ihr wisst es schon – hinter persona, das lateinisch’ Wort für „Maske“, stand es immerfort. Auch „Rolle“ heißt es und „Charakter“: Ihr seid ein Mensch und kein Vierakter.
So legt doch eure Masken ab und nehmt sie nicht mit in das Grab. Dass jeder sieht, was in euch steckt, und ihr euch nicht davor erschreckt. Dass jeder kennet seine Würde, die ihm nicht werd’ zu einer Bürde.
Gottes Ebenbild
„Persona“ heißt auch „Würde“ und „Person“. Den meisten ist es klar jetzt schon. Dass die persona, die ihr seid, die seid ihr selbst, sie ist kein Kleid, keine Verkleidung und kein Schwert, durch sie habt ihr doch euren Wert: Wird sie euch doch von Gott geschenkt, der sonst auch eure Wege lenkt. So ist’s für euch nur halb so wild. Denn ihr seid „Gottes Ebenbild“.
Denn so sprach Gott in seiner Milde: „Ich will Menschen schaffen nach meinem Bilde“ (Gen. 1, 26a)
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