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Bundeswehr: Luftwaffenstützpunkt zieht aufs Lechfeld um

Bundeswehr

Luftwaffenstützpunkt zieht aufs Lechfeld um

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    Verwaist waren im vergangenen Sommer viele Flugzeugunterstände und Hallen auf dem Fliegerhorst Lechfeld. Das wird sich ab kommender Woche ändern.
    Verwaist waren im vergangenen Sommer viele Flugzeugunterstände und Hallen auf dem Fliegerhorst Lechfeld. Das wird sich ab kommender Woche ändern. Foto: Ulrich Wagner

    Der militärische Fluglärm in der Region wird sich in den kommenden Wochen nochmals verlagern. Ab 12. Februar verlegt das Taktische Luftwaffengeschwader 74 seine 30 Eurofighter von Neuburg an der Donau in den Süden von Augsburg auf den Fliegerhorst Lechfeld. Die Luftwege der Militärjets werden dann wieder den An- und Abflugrouten des vor einem Jahr aufgelösten

    Rückkehr im Dezember

    Aktiviert wird dafür vorübergehend wieder der Flugbetrieb am Lechfeld. Erst Anfang Dezember kehren die Eurofighter an ihre Basis nach Neuburg zurück. In der Zwischenzeit nützen sie die An- und Abflugschneisen des Fliegerhorstes Lechfeld, genau wie sie schon früher für die Tornados der Luftwaffe galten. So müssen auch die Eurofighter den Kontrollraum des Flughafens München östlich des Raums Augsburg meiden.

    Der Standard-Anflug ans Lechfeld führt daher aus westlicher Richtung kommend, im Norden um Augsburg herum. Etwa über dem Autobahnanschluss Dasing folgt eine Kurve nach Südwest direkt in den Landekorridor des Lechfelds. Je nach Wind erfolgen dort Starts und Landungen aber auch von und nach Süden.

    Keine Flüge im Juli

    Mit den 30 Eurofightern kommen ebenso Bodenmannschaften mit aufs Lechfeld. In der traditionsreichen Kasernenanlage stehen 400 Betten für sie bereit. Doch der Abschied von Zuhause wird für die meisten nur kurz sein. Denn der Flugbetrieb wird schon ab Ende März wieder eingeschränkt. Ab dann sind bis September Teile des Geschwaders im In- und Ausland bei Übungen unterwegs.

    Jeden Monat steht ein anderes Manöver im Jahreskalender. 15 Wochen sind darin farbig markiert. Im Juli ist kein einziger Flugtag geplant, mit jeweils nur zwei Startzeiten pro Tag dürften auch Mai, Juni und August relativ ruhig ausfallen. Mal werden dann nur Piloten abgezogen, mal nehmen sie ihre Maschinen und eigene Bodenmannschaften mit.

    Die Alarmrotte kennt keine Pause

    Ein kleiner Teil des Neuburger Geschwaders wird jedoch selbst nachts und an Wochenenden nur auf den nächsten Start vom Lechfeld warten: die Alarmrotte der Luftwaffe. Die Abfangjäger bilden die Luftpolizei der Bundesrepublik. Rund um die Uhr, an allen Tagen des Jahres, sind ständig mindestens zwei Eurofighter des Neuburger Geschwaders startklar als Schutzschirm über Süddeutschland.

    Bei einem Alarm müssen sie innerhalb von 15 Minuten abheben. Dann dürfen sie im Überschall fliegen, selbst dort, wo dies sonst verboten ist. Um ihre Reaktionsschnelligkeit sicherzustellen, gibt es täglich mindestens zweimal Übungsalarm. Zur Verringerung des Fluglärms erfolgen diese Tests aber nur während des üblichen Flugbetriebs, also zwischen Montag und Freitag.

    Verflogene Flugzeuge abfangen

    Und was ist nachts oder an Wochenenden? Oberst Frank Gräfe, der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders, rät, in solch einem Ausnahmefall den Fluglärm positiv zu werten: „Denken Sie daran, dass unsere Piloten in diesen Minuten dafür sorgen, dass Sie ruhig weiterschlafen können.“ Dann würden meist Flugzeuge abgefangen, die den Funkkontakt verloren haben, oder die sich mangels funktionierender Instrumente verflogen haben.

    Das soll immer wieder mal selbst bei großen Passagiermaschinen einzelner exotischer Fluggesellschaften vorkommen. Auch ernstere Bedrohung sei nicht auszuschließen. So ist die Alarmrotte in erhöhter Einsatzbereitschaft beispielsweise während Massenveranstaltungen, wie dem Oktoberfest, oder während großer politischer Treffen, wie zuletzt der Münchner Sicherheitskonferenz.

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