Der Druck war offenbar zu groß: Rudi Fuchs ist als stellvertretender Landrat von Aichach-Friedberg zurückgetreten. Landrat Klaus Metzger informierte am Samstag unsere Zeitung über diesen Schritt seines Stellvertreters. Fuchs war erst im Mai in dieses Ehrenamt gewählt worden. Hintergrund seines Rücktritts ist eine Vorstrafe wegen Untreue und Beleidigung. Als Bürgermeister der Gemeinde Affing bleibt Fuchs im Amt.
Nach 16 Monaten Ermittlungsverfahren hatte der 57-jährige Affinger Bürgermeister Anfang August einen Strafbefehl akzeptiert. Damit ist er vorbestraft wegen Untreue und Beleidigung. Das Amtsgericht Aichach verhängte gegen Fuchs eine Freiheitsstrafe von elf Monaten auf Bewährung und eine Geldbuße. Fuchs hatte, wie berichtet, Firmen im Gemeindegebiet Gewerbesteuern gestundet, ohne Säumniszuschläge zu verlangen, und er hatte den Gemeinderat beleidigt.
Zunächst dachte Fuchs, der sich derzeit im Krankenstand befindet, nicht an einen Rücktritt als Landratsstellvertreter. CSU und Landrat versicherten ihm ihre Rückendeckung. Aus den Reihen der politischen Gegner im Kreistag und in der Gemeinde Affing aber waren entsprechende Forderungen laut geworden.
Landrat zollt Respekt für die Entscheidung
Inzwischen ist der Druck offenbar zu groß geworden. In seinem Schreiben an Landrat Metzger teilte Fuchs mit: „Um Schaden von diesem Amt abzuwenden, habe ich mich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, dieses Ehrenamt mit sofortiger Wirkung nicht mehr auszuüben und niederzulegen.“
Landrat Metzger, ebenfalls seit Mai neu im Amt, zollte Fuchs Respekt für diesen Schritt. Dieser beweise damit ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Zugleich hob Metzger Fuchs’ hohes kommunalpolitisches Engagement zum Wohle des Wittelsbacher Landes hervor.
Der Affinger Bürgermeister wollte sich in dieser Angelegenheit gegenüber unserer Zeitung nicht äußern.Unvorbereitet traf die Nachricht vom Rücktritt gestern Markus Winklhofer in Affing. Er ist Fuchs Stellvertreter und führt derzeit die Amtsgeschäfte. (jca)