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Wer schlau ist, sorgt selbst vor

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Wer schlau ist, sorgt selbst vor

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    Wer schlau ist, sorgt selbst vor
    Wer schlau ist, sorgt selbst vor

    Die Rente ist sicher – nur ihre Höhe nicht. Vor mehr als zehn Jahren bereits hat die rot-grüne Koalition den alten Mechanismus außer Kraft gesetzt, nach dem die

    Die Illusion, dass in einer alternden Gesellschaft die gesetzliche Rente alleine den gewohnten Lebensstandard sichert, hat heute niemand mehr. Entsprechend heuchlerisch ist die Aufregung über die jüngsten Zahlen aus dem Sozialministerium auch, nach denen die Rente eines Menschen, der sein Berufsleben lang mittelprächtig verdient hat, auf weniger als die Hälfte eines Durchschnittseinkommens sinkt. Dieser Prozess ist politisch gewollt und, wie es neuerdings so schön heißt, alternativlos. Schon jetzt pumpt der Bund jedes Jahr 80 Milliarden Euro in die Rentenversicherung, das ist mehr als ein Viertel des gesamten Haushaltes.

    Die gute Konjunktur hat die Sozialkassen zwar wieder gefüllt und die Reserven der Rentenversicherer auf geschätzte 25 Milliarden Euro anwachsen lassen. Größere Wohltaten aber erlaubt auch das nicht: Die nächste Rezession kommt bestimmt – und das Verhältnis zwischen Beschäftigten und Rentnern verschlechtert sich weiter. Heute finanzieren 100 Beitragszahler etwas mehr als 60 Rentner, im Jahr 2040 wird ein Arbeitnehmer für einen Ruheständler aufkommen müssen.

    Die wachsende Zahl von Geringverdienern und Menschen, die sich in unsteten Erwerbsbiografien von Job zu Job hangeln, stellt die Politik noch dazu vor neue, teure Probleme. 45 und mehr Beitragsjahre bei der Rente: Das wird bald die Ausnahme sein, nicht die Regel. Sozialministerin Ursula von der Leyen muss nun ein Verfahren finden, das derart Erwerbstätige später vor dem Sturz in die Grundsicherung bewahrt, also auf das Niveau von Hartz IV. Gleichzeitig darf das nicht zu Lasten der Versicherten gehen, die lange in die Rentenkasse einbezahlt haben und dafür nicht indirekt bestraft werden wollen.

    Eine Mindestrente für alle verbietet sich deshalb von selbst. Sie würde nicht nur das bewährte Prinzip ad absurdum führen, nach dem die Höhe der Rente vom Einkommen und den Beitragsjahren des Versicherten abhängt. Auch die private Vorsorge würden sich viele Beschäftigte dann vermutlich sparen, weil am Ende ja doch die Solidargemeinschaft für sie einsteht...

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