Wenn es um die Bekämpfung der Altersarmut und gleichzeitige Sicherung des Rentensystems geht, sind einfache Erklärungen fehl am Platz. Weder können Einzelinteressen über die Maßen berücksichtigt noch Gelder großzügig verplant werden, die kommende Generationen erst noch verdienen müssen. Doch von beidem steckt etwas im neuen Rentenkonzept der SPD.
Sigmar Gabriel will all jene ein bisschen versöhnen, deren Zuneigung zu seiner Partei wegen der Reformen in der Ära des Sozialdemokraten Müntefering gegen null gesunken sind. Vergessen scheint die demografische Entwicklung, die immer weniger werdenden Beitrag zahlenden Arbeitnehmern die zunehmende Last einer immer länger Rente beziehenden älteren Generation aufladen.
Gabriels Konzept erweckt den Eindruck, dass es den Menschen den Ausstieg aus dem Erwerbsleben wieder erleichtern will. So unpopulär es auch sein mag, der umgekehrte Weg wird unvermeidlich sein. Die SPD verlässt ihn gerade. Sie droht dabei zu stolpern.