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Rechenexempel

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    Ihre Entscheidungshoheit in Sachen Rente hat die Politik längst abgetreten. Jedenfalls insoweit, als sie bei der Anpassung von Rentenhöhe und Rentenbeitrag nur noch nachvollziehen kann, was ihr die Berechnungsformeln auswerfen. Diese wiederum sind das Ergebnis eines langjährigen Prozesses, der in der jüngsten Zeit zu einer relativen Stabilisierung der Rentenfinanzen geführt hat. In dieses mühsam austarierte Geflecht aus politischen Opportunitätsgründen heraus eingreifen zu wollen, wäre sehr kurzsichtig und kaum verantwortbar.

    Dass der Beitrag mittelfristig sinken wird, zeichnet sich schon länger ab. Die Reserven der Deutschen Rentenversicherung haben sich nach jahrelangem Dahindümpeln am untersten Rand des Erlaubten dank eines relativ hohen Beitragssatzes von 19,9 Prozent und einer gleichzeitigen Steigerung der Einnahmen durch gewachsene Beschäftigungszahlen wieder normalisiert. Ja, es ist absehbar, dass sie an die festgelegte Obergrenze von 1,5 Monatsausgaben (das entspricht rund 25 Milliarden Euro) stoßen. Dann muss der Beitrag sinken in einem Umfang, der für eine gewisse Zeit wiederum Beitragsstabilität und damit Berechenbarkeit verspricht. Denn vorrangige Aufgabe der Reserve ist es, auf konjunkturell bedingte Einnahmeschwankungen nicht mit einem permanenten Auf und Ab des Beitragssatzes reagieren zu müssen.

    Wenn insbesondere liberale Politiker jetzt also eine erwartbare Entlastung der Beitragszahler als ihre originäre Leistung verkaufen, ist das nicht ganz ehrlich. Denn sie springen nur auf einen längst fahrenden Zug auf.

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