Trau keinem über 30!“ So hieß es 1968. Und jawohl, sie waren wirklich uralt damals, die über 30-Jährigen. Dass sich Jahrzehnte später seriöse Firmenmanager bei Personalentscheidungen von diesem Grundsatz leiten lassen würden, konnte damals keiner ahnen.
„Trau keinem über 60!“ Nach dieser Maxime formte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer 2008 sein Kabinett. Wer älter war, flog raus. Er selbst ist seither der Senior in der Staatsregierung.
„Trau keinem über 70!“ Flexibel entwickelt Seehofer seine Doktrin fort. Der 62-Jährige würde am liebsten bis 2018 amtieren, ließ er wissen. Er wäre dann 69. Wenn da einer nicht die Rechnung ohne den Wirt macht. Die Wähler könnten ihn 2013 mit 64 in Rente schicken.
Das wäre ein Politikwechsel, aber keine Verjüngung. Der mögliche Gegenkandidat Christian Ude ist sogar zwei Jahre älter als Seehofer.