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Kommentar: Starmer muss schnell Farbe bekennen

Kommentar

Starmer muss schnell Farbe bekennen

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    Keir Starmer hat die Wahl klar gewonnen. Er steht vor großen Aufgaben.
    Keir Starmer hat die Wahl klar gewonnen. Er steht vor großen Aufgaben. Foto: Jeff Moore/PA Wire, dpa

    Es liegt ein Gefühl von Aufbruch in der Luft. Nach 14 Jahren konservativer Herrschaft regiert mit Keir Starmer wieder ein Sozialdemokrat in London. Es ist ein historisches Ereignis und ein längst überfälliger Wechsel. 

    Verantwortlich dafür sind vor allem die Tories. Sie haben in den vergangenen Jahren immer wieder aufs Neue spektakulär unter Beweis gestellt, dass sie in der Regierung nichts taugen. Nach über einem Jahrzehnt an der Macht hinterlassen sie einen Scherbenhaufen. Nicht nur, weil im Gefühl der Briten nichts mehr zu funktionieren scheint, sondern auch, weil die Menschen nach ihren immer neuen falschen Versprechungen das Vertrauen in die Politik und damit schlimmstenfalls auch in die Demokratie verloren haben

    Die Folgen des Brexit belasten Großbritannien weiterhin

    Keir Starmer steht vor einem ganzen Berg von Problemen. Ganz oben auf der To-do-Liste stehen die langen Wartelisten im staatlichen Gesundheitswesen NHS. Doch auch die Zustand englischer Schulen ist desaströs. Die Gebäude bröseln vor sich hin und es fehlt an Personal. Hinzu kommen die gestiegenen Lebenshaltungskosten und grassierende Armut, unter der vor allem Kinder leiden sowie die hohen Hypothekenzahlungen und Mieten. Und auch die Folgen des Brexit belasten das Land weiterhin.

    Als Kandidat hat Starmer immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass es für all das keine schnelle Lösung geben wird. Doch wie lange werden sich Briten geduldig zeigen? Die Staatskasse ist leer. Die Regierung könnte Steuern erhöhen oder die Wirtschaft ankurbeln, indem sich das Land wieder dem EU-Binnenmarkt annähert. Beides hat Starmer im Vorfeld ausgeschlossen, um Wähler nicht abzuschrecken. 

    Als Premierminister könnte ihm diese Strategie jedoch zum Verhängnis werden. Wenn er an seinen Zusagen festhält, wäre das die Quadratur des Kreises; wenn er sie ändert, provoziert er scharfe Attacken aus der Opposition. Starmer hat sich einen Triumph gesichert. Doch die Probleme des Landes werden nicht mit seinem Vorgänger Rishi Sunak aus der Downing Street ausziehen.

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