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Hurrikan „Milton“: Warum gibt es ihn und woher kommt er?

Die Frage der Woche

Von der Geburt eines Monsters: Wie entsteht ein Hurrikan?

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    Kurz bevor „Milton“ auf Land traf, sah der Hurrikan von einem Satelliten aus betrachtet so aus. Eine riesige Wolkenspirale.
    Kurz bevor „Milton“ auf Land traf, sah der Hurrikan von einem Satelliten aus betrachtet so aus. Eine riesige Wolkenspirale. Foto: National Oceanic and Atmospheric Administration, dpa

    Der Hurrikan „Milton“ ist ein Wirbelsturm der Extremform. Sein Revier sind die Gewässer um Mittelamerika und er ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Ozean, Atmosphäre und dem Klima. Weil das Wasser im Golf von Mexiko sehr warm ist, haben Wirbelstürme dort beste Voraussetzungen. Das gilt besonders für die Monate zwischen Juni und November. Wer heiß badet, kennt es: Die Scheiben beschlagen und es dampft. Am Golf von Mexiko geschieht dies x-fach größer, weshalb gewaltige Wassermassen verdampfen und sich daraufhin Wolken bilden.

    Golf von Mexiko: Ideale Bedingungen für Wirbelstürme

    Wenn aus Dampf Tröpfchen entstehen, ist es so, als würde das Wasser aufatmen, und eine bis dahin versteckte Energie traut sich heraus. Diese saugt noch mehr Luft und Dampf auf und katapultiert beides in die Höhe. Dort, wo die warme Meeresluft war, ist jetzt aber weniger Luft, denn sie ist ja aufgestiegen. Ein Unterdruck entsteht. Nun bildet sich über dem Meer aber kein Luftloch, sondern es wird – wie bei einem Staubsauger – automatisch für Nachschub gesorgt. Die Prozesse verstärken sich selbst.

    Für die charakteristische Drehung eines Wirbelsturms sorgt die Corioliskraft. Sie lenkt nachströmende Luft gegen den Uhrzeigersinn ab – und bringt das System in Schwung. Nun entsteht der Hurrikan; ein spiralförmiger Sturm mit Wolken, die vor Wassermassen nur so strotzen. Er dreht sich rasend um ein Loch (das Auge), wird dabei immer aggressiver und wandert als Ganzes weiter.

    Die Corioliskraft bringt das System in Schwung – und Richtung Nordosten

    Nun kommt noch dazu, dass die Atmosphäre in dieser Zeit am Golf von Mexiko relativ stabil ist und in hohen Lagen wenig Bewegung herrscht, sodass der Sturm (ab 118 km/h Windgeschwindigkeit spricht man von einem „Hurrikan“) frei wüten kann. Milton kam zeitweise auf 250 km/h und beruhigte sich in Florida auf 140 km/h. Er gilt als einer der mächtigsten Hurrikane seit Beginn der Aufzeichnungen.

    Doch warum wählte er exakt diesen Weg nach Florida? Das können die Meteorologen noch nicht genau sagen. Grundsätzlich kann er aber nicht anders, als Richtung Nordosten zu wandern. Auch dafür sorgt die Corioliskraft. Übrigens gab es neben Milton parallel zwei weitere Hurrikane: Leslie und Kirk, welcher als kräftiges Tiefdruckgebiet bis nach Deutschland gewandert ist.

    In Zukunft werden starke Stürme häufiger auftreten. Nach Auffassung der Klimaforscher liegt das an der Erderwärmung. Grund sind steigende Meerestemperaturen, eine höhere Luftfeuchtigkeit und Wetterlagen, die allgemein instabiler werden.

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