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Wahlen nach dem Beben

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Wahlen nach dem Beben

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    Jürgen Marks
    Jürgen Marks

    Denn es war der erste Urnengang nach Erdbeben, Tsunami und Atom-GAU in Japan. Wirkte sich die neu belebte deutsche Furcht vor der Kernkraft auf das Verhalten der Wähler aus?

    Ja, sie tat es. Wenn der Effekt auch nicht so stark war, wie es einige politische Analysten erwartet hatten. Die atomkritischen Grünen gewannen deutlich dazu und schafften ihr bislang bestes Ergebnis in Sachsen-Anhalt.

    SPD und Linkspartei dagegen, beide ebenfalls Gegner der Kernkraft, stagnierten. Der neue Schwung der Anti-Atomkraft-Bewegung war in Sachsen-Anhalt nicht so stark, dass er auch andere Parteien als die Grünen erreichte.

    Das scheint im umgekehrten Fall auch für die CDU zu gelten. Sie fiel zurück, aber auch nicht viel stärker, als ihr vor dem Japan-Beben prophezeit wurde.

    Es spricht einiges dafür, dass der Fukushima-Effekt bei den Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz am nächsten Sonntag eher stärker sein wird. Denn die Debatte über das Für und Wider der Atomkraft ist im Westen der Republik über Jahrzehnte viel verbissener geführt worden als im Osten.

    In Sachsen-Anhalt, wo die Wahlbeteiligung erfreulich angewachsen ist, spricht nun vieles dafür, dass CDU und SPD ihre Koalition fortsetzen. Sie gilt als erfolgreich, denn das Land entwickelt sich wirtschaftlich dynamischer als andere ostdeutsche Länder.

    Eine rot-rote Regierung ist zwar rechnerisch möglich. Allerdings gilt es als wenig wahrscheinlich, dass die Sozialdemokraten den ersten Ministerpräsidenten der Links-Partei in Deutschland wählen.

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