Medienberichte über einen Anschlag auf den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad haben am Mittwoch für Verwirrung gesorgt.
Wie die halb-offizielle iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete, soll ein Regimegegner nahe dem Flughafen der nordwestiranischen Stadt Hamedan eine Handgranate gegen den Konvoi des Präsidenten geworfen haben. Ahmadinedschad sei bei der Explosion unverletzt geblieben. Staatliche iranische Medien dementierten indes, dass es einen Anschlag gegeben habe. Der arabischsprachige Sender Al-Alam berichtete, dass ein Feuerwerkskörper gezündet worden sei, als die Menschenmenge dem eingetroffenen Ahmadinedschad zujubelte.
Andere informierte Quellen berichteten von der Detonation eines Feuerwerkskörpers aus "feindseligen Motiven". Der mutmaßliche Täter sei verhaftet worden. Der Agentur Fars zufolge wurde bei dem Zwischenfall niemand verletzt. Andere Medien berichteten wiederum, eine Handgranate habe einen Begleitwagen mit Journalisten getroffen und mehrere Reporter verletzt. Die iranische Präsidentschaftskanzlei kündigte für später eine Stellungnahme an. In Berlin wollte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) zu dem Vorfall zunächst keine Stellung beziehen.
Ahmadinedschad setzte sein Programm in Hamedan demonstrativ fort. Er wollte dort "Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung auf den Weg zu bringen", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA. Auf die Berichte über den Attentatsversuch ging sie nicht ein. Mitte Juli waren bei einem Selbstmordanschlag vor einer Moschee im Südosten des Iran 27 Menschen ums Leben gekommen. dpa