Der Mensch ist ein ewig Hoffender. Mag ihm das Wasser bis zum Hals stehen, er träumt sich trockene Zeiten herbei. Besonders hoffnungsvernarrte Menschen sind Börsianer und Fans des Fußballvereins 1860 München. Wer sein Leben gar beiden Absurditäten gewidmet hat, ist ein Hoffnungskünstler, projiziert er seine Sehnsüchte doch in sinnlose Dinge.
Derart Unverbesserliche sind auch leicht Vergessende. Sie sehen das gute Spiel der Löwen gegen Cottbus und meinen eine Mannschaft zu erkennen, die zum Dortmund der zweiten Liga heranreifen könnte. Alle Abstürze werden verdrängt. Aktionäre sind ein ähnlich vergessliches Völkchen. Hatten sie sich nicht bei der letzten Krise geschworen, früher auszusteigen und nicht wie gelähmt dem Abgrund entgegenzutaumeln. Wäre da nicht diese innere Stimme, die einem zuruft: „A bisserl wos geht immer.“
Wir ewig Zuversichtlichen haben jetzt zumindest eine wunderbare Gesinnungsgenossin gefunden. Die Kuh Yvonne ist ihrem Metzger entflohen und versteckt sich im Wald. Liebe Yvonne, halte durch! Du bist keine Problemkuh, sondern ein Hoffnungsvieh! Wenn du es schaffst, steigt auch 1860 auf und der Dax packt es wieder.