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Peking umgarnt die Europäer

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Peking umgarnt die Europäer

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    Winfried Züfle
    Winfried Züfle Foto: Wagner

    Der freundliche Herr aus Peking schmiert den Europäern Honig ums Maul. Er lobt ihre Industrie und ihre Finanzkünste. Selbst den Euro, an dem die Europäer langsam zu zweifeln beginnen, will Chinas Regierungschef massiv stützen. Da wird sich mancher sagen: Gut, dass es solche Freunde gibt!

    Aber Wen Jiabao erwartet eine Gegenleistung: Die europäischen Regierungen sollen sich nicht zu laut in Chinas innere Angelegenheiten einmischen. Ansprechen dürfen sie die Themen Menschenrechte und Umgang mit Dissidenten schon – aber bitte leise und am liebsten hinter verschlossenen Türen.

    Doch Europas Regierungen dürfen Herrn Wen nicht auf den Leim gehen. In prinzipiellen Fragen müssen sie standhaft bleiben, und ihre Position muss auch so laut und deutlich vernehmbar sein, dass sich Chinas demokratische Opposition darauf berufen kann. Es genügt jedenfalls nicht, dass Dissidenten aus der Haft freikommen, wenn sie anschließend unter Hausarrest gestellt werden. Das ist nicht die Freiheit, die wir meinen!

    China braucht für seinen geplanten Aufstieg zur Supermacht die Unterstützung der Europäer. Deswegen können auch sie Erwartungen an China formulieren.

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