VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch ist ein Platz in der deutschen Industriegeschichte sicher. Volkswagen soll Nummer eins werden. Weltweit. Das ist seine Vision. Piëchs jüngster Coup ist der Kauf des italienischen Edel-Motorradherstellers Ducati.
Seit gestern ist Piëch auch einen Schritt weiter, den Lastwagen- und Großmotorenhersteller MAN in das VW-Imperium einzugliedern. Nicht einmal mehr zwei Prozent der Stimmrechte des Münchner Dax-Konzerns fehlen Volkswagen, um den vollen Zugriff auf
Im Lkw-Bereich mag die Allianz einleuchtend sein. Volkswagen selbst baut kleine Nutzfahrzeuge, die VW-Tochter Scania bietet dieselben schweren Lkw wie MAN an. Die Konkurrenz – unter anderem Daimler in Europa, chinesische Hersteller in den Schwellenländern – ist stark. Da ist es sinnvoll, die Kräfte zu bündeln.
Was aber plant VW mit MAN Diesel & Turbo? Was mit dem Getriebehersteller Renk? Wie passen Schiffsmotoren langfristig in das Konzept des Auto- und Lkw-Herstellers VW? Die Antworten fielen gestern unbefriedigend aus. Volkswagen wird mehr sagen müssen.
Denn eines ist sicher: Bald fallen die Entscheidungen über das Schicksal von MAN und das seiner Beschäftigten nicht mehr in München. Sondern in Wolfsburg.