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Merkels schöner Traum

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Merkels schöner Traum

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    Merkels schöner Traum
    Merkels schöner Traum

    Der Ökonom Schumpeter glaubte, „daß sich im Geldwesen eines Volkes alles spiegelt, was dieses Volk will, erleidet, ist“. Insofern sind die meisten Deutschen von einem tiefen Unbehagen gegenüber den Auswüchsen des internationalen Finanzkapitalismus befallen. Auch Kanzlerin Merkel hat nach Jahren der Krise die Geduld mit den Zockern verloren. Wie eine wackere Sozialdemokratin streitet die Ostdeutsche zum Entsetzen der FDP leidenschaftlich für die Einführung einer Steuer auf Finanztransaktionen, eigentlich ein Tabuthema für eine sonst meist wirtschaftsfreundliche Partei wie die CDU.

    Merkel erhofft sich durch die Abgabe Milliarden-Einnahmen für die Staaten und eine Eindämmung der Spekulation. Das wird ein Traum bleiben. Geld ist scheu wie ein Reh. Kommt eine solche Steuer, lassen Anlagekünstler ihre Geschäfte über Finanzplätze wie London und New York oder gleich über Shanghai, Singapur und Dubai laufen. Eine derartige Abgabe wärmt zwar das durch die lange Krise verwundete europäische Herz, fügt bei nicht allzu großem Ertrag aber nur den Finanzplätzen in Frankfurt und Paris tiefe Wunden zu. Um den Kasino-Kapitalismus wirklich in die Schranken zu weisen, bedürfte es einer weltweiten Steuer auf Börsenumsätze. Die Chancen darauf sind gleich null.

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