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Kommentar: Wulffs Respekt vor dem Amt

Kommentar

Wulffs Respekt vor dem Amt

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    Michael Pohl
    Michael Pohl Foto: Fred Schöllhorn

    Von seinem ersten Tag als Bundespräsident an musste Christian Wulff gegen Zweifel kämpfen, ob er die beste Wahl für das Amt ist. Er schien in Augen vieler im Vergleich zu seinem damaligen Gegenkandidaten Joachim Gauck als ein von der Regierungsmehrheit aus Machtkalkül durchgedrückter Parteipolitiker.

    Jetzt wurde Wulff von seiner Vergangenheit doppelt eingeholt: Das Darlehen aus den Händen einer Unternehmerfamilie war politisch mehr als heikel. Das war den Beteiligten offensichtlich bewusst, weil sie die Ehefrau des Geschäftsmanns als Kreditgeber einsetzten. Dass Wulff, von der damaligen Opposition in die Enge getrieben, im Landtag den Kredit verschwieg, war kühle Taktik, kein Missverständnis.

    Beide Male hätte er anders handeln sollen. Im Fall des Kredits aus Respekt vor dem Amt des Ministerpräsidenten. Im anderen aus Respekt vor dem Landtag. Indem Wulff zumindest Letzteres heute als Fehler bedauert, zieht er einen ausreichenden Schlussstrich unter die Affäre und zollt dem Amt des Bundespräsidenten Respekt. Auch wenn man sich von seiner Erklärung noch mehr hätte erwarten können.

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