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Kommentar: Wir müssen den Wald retten, aber nicht auf Kosten der Waldbesitzer

Kommentar

Wir müssen den Wald retten, aber nicht auf Kosten der Waldbesitzer

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    Der Klimawandel setzt dem Wald schwer zu. Schädlinge wie der Borkenkäfer tun ein Übriges.
    Der Klimawandel setzt dem Wald schwer zu. Schädlinge wie der Borkenkäfer tun ein Übriges. Foto: dpa (Archivbild)

    Ein gesunder Wald könnte helfen, den Klimawandel zu bremsen, doch die Baumbestände in Deutschland sind die ersten Opfer des Temperaturanstiegs. Jetzt rächen sich die Sünden einer Forstpolitik, die sich jahrzehntelang hauptsächlich am Profit orientierte. Schnell wachsende Fichten oder Kiefern, naturferne Holzplantagen, die jetzt zusammenbrechen, haben der Erderwärmung nichts entgegenzusetzen.

    Ein Umsteuern ist nötig und die neue Waldstrategie der Bundesregierung zielt in die richtige Richtung - aber nicht entschieden genug. Widerstandsfähigere Mischwälder mit Baumarten, die sich auch bei steigenden Temperaturen wohlfühlen, sind Kern des Plans. Beim Umbau sollen die Waldbauern unterstützt werden, ihre Leistung für den Klimaschutz besser honoriert werden, das ist gerecht. Doch streckenweise liest sich die Strategie von Agrarministerin Julia Klöckner wie ein Weiter-So mit anderen Baumarten.

    Neue Subventionen alleine reichen nicht aus

    Der Fokus auf den Klimaschutz müsste noch entschiedener sein, es reicht nicht aus, die kommerziell orientierte Waldwirtschaft mit neuen Subventionen zu stützen. Das heißt nicht, dass eine Nutzung von Holz, diesem wunderbaren Material, gar nicht mehr stattfinden sollte. Denn Holz bindet während des Wachstums CO2, bei der Herstellung anderer Materialien dagegen werden große Mengen des Treibhausgases freigesetzt. Verarbeitet werden sollte der wertvolle Rohstoff am besten zu langlebigen Produkten wie Möbeln oder Häusern. Verheizen kann man das Holz, das als Abfall anfällt. Heimisches Holz zu verwenden, ist zudem in vielerlei Hinsicht sinnvoller, als auf Tropenholz zu setzen.

    Der Schutz geht alle an, nicht nur die Waldbesitzer

    Streit gibt es erwartungsgemäß um das Ziel, größere Teile des Waldes als bisher komplett unter Schutz zu stellen, ihn dauerhaft ganz in Ruhe zu lassen. Das gefällt den Waldbesitzern zunächst natürlich nicht, weil es in ihre Eigentumsrechte eingreift. Alter Wald mit viel verrottendem Totholz setzt zudem auch CO2 frei, ist aber auch Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Und attraktiver für Erholungssuchende. Der Wald muss insgesamt naturnäher werden, aber nicht auf Kosten der Waldbauern. Die haben es schwer, leiden am meisten unter den Schäden an ihren Bäumen, die harte und gefährliche Arbeit im Forst rentiert sich kaum, große Investitionen sind nötig, zahlen sich aber erst in einigen Jahrzehnten aus.

    Vom hohen Holzpreis der vergangenen Monate ist bei vielen wenig oder nichts angekommen. Einen gesunden, nachhaltigen Wald brauchen alle. Das heißt aber auch, dass diejenigen, die sich um ihn kümmern und dafür sorgen, dass er in Zukunft noch mehr leisten kann für Klimaschutz und Erholung, auch die Unterstützung aller brauchen.

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