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Kommentar: Wenig Glanz, viel Bedeutung

Kommentar

Wenig Glanz, viel Bedeutung

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    Die Euro-Gruppe hat keinen glanzvollen Chefposten mit großer Außenwirkung zu vergeben. Ihr Vorsitzender lebt von der Autorität, mit der er Entscheidungen vorbereitet, erarbeitet und die unterschiedlichen Interessen der Mitgliedstaaten zusammenführt. Der Bundesfinanzminister gilt nicht nur im Kreis seiner Kolleginnen und Kollegen als ein europäisch denkender Politiker, der Positionen besetzen und durchsetzen kann – auch wenn sie unbequem sind. Dass Schäuble erst vor zwei Tagen den frisch gewählten, künftigen französischen Staatspräsidenten anrempelte, weil der den Fiskalpakt wieder aufschnüren will, brachte ihm viel Achtung ein. Manch ein anderer hätte mit Blick auf seine mögliche Beförderung lieber den Mund gehalten.

    Eine Wahl Schäubles würde hierzulande sicherlich als Stärkung der Position von Bundeskanzlerin Merkel im nun beginnenden Ringen um den Fiskalpakt und eine neue Wachstumsstrategie verstanden. Doch genau diese Deutung seiner Position wird Schäuble verhindern wollen und gut daran tun. Denn weder die Euro-Gruppe noch der EU-Finanzministerrat kann derzeit irgendwelche nationalen Spielchen gebrauchen.

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