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Kommentar: Standard & Provokant

Kommentar

Standard & Provokant

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    Standard & Provokant
    Standard & Provokant

    Eines der klügsten Sprichworte lautet: „Zeige Dich so lange gelassen, bis Du es wirklich bist.“ Die Kanzlerin hat diesen Zustand wohl erreicht. Angela Merkel lässt sich selbst von den Experten der Ratingagentur Standard & Poor’s nicht aus der Ruhe bringen, obwohl die Bonitätsprüfer vor dem EU-Gipfel provokante Pfeile abschießen. Ihre Drohung, auch die Kreditwürdigkeit Deutschlands herabzusetzen, kommentiert die CDU-Chefin mit einer Lässigkeit, die wohltuend wirkt in den Wochen der Unruhe.

    Die nerven- und konditionsstarke Kanzlerin ist zum Ruhe- und Kraftpol eines unter der Schuldenkrise nervös wirkenden Europas geworden. Dabei würde man es ihr verzeihen, wenn sie der US-Ratingagentur Standard & Poor’s wie Wirtschaftsminister Rainer Brüderle unterstellt, gegen die Euro-Zone zu arbeiten, was im Übrigen falsch ist. Die Bonitäts-Experten tun ihre Pflicht. Zu Recht warnen sie noch einigermaßen solide wirtschaftende Länder wie Deutschland davor, sich als große Retter notleidender Nationen finanziell zu überfordern. Am Ende ziehen Defizitsünder wie Griechenland, Italien und Spanien Deutschland etwa mit Eurobonds hinab in die Liga finanzpolitischer Mittelmäßigkeit – eine Gefahr, der man nicht mit Gelassenheit begegnen darf.

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