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Kommentar: Schwarzarbeit schadet allen

Kommentar

Schwarzarbeit schadet allen

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    Schwarzarbeit schadet allen
    Schwarzarbeit schadet allen

    Die Deutschen müssen ein Volk mit gespaltener Persönlichkeit sein. Wenn Bayern-Manager Uli Hoeneß Millionen am Fiskus vorbeischleust, reagiert der ehrliche Steuerzahler empört. Wenn es allerdings darum geht, wie man bei der eigenen Putzfrau ein paar Euro sparen kann, nimmt es der Großteil nicht so genau. Auch Umfragen belegen diese fragwürdige Doppelmoral: Steuerhinterziehung verurteilt immerhin die Hälfte der Bundesbürger – jemanden schwarzarbeiten zu lassen, sehen die meisten dagegen als Kavaliersdelikt.

    Auch wenn jeder Zweite hierzulande Handwerker oder Haushaltshilfen unter der Hand bezahlt, bleibt Schwarzarbeit ein illegaler Volkssport, der allen schadet. Denn für Steuern und Sozialabgaben, die nicht abgeführt wurden, kommt am Ende die Solidargemeinschaft auf.

    Der Staat müht sich redlich, das Massenphänomen durch Kontrollen und Strafen einzudämmen. Dass er damit nur wenig Erfolg hat, verwundert kaum. Zum einen findet der Großteil der Schattenwirtschaft im schwer kontrollierbaren privaten Raum statt. Zum anderen haben Strafen wenig Effekt. Wer Schwarzarbeit begrenzen will, muss steuerliche Anreize schaffen und vor allem die Abgabenlast senken – und damit die Differenz zwischen Brutto- und Nettolohn.

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