Angesichts der Umwälzungen in der arabischen Welt wäre der „alte“ Nahost-Konflikt beinahe in Vergessenheit geraten – wenn ihn jetzt nicht Hamas-Terroristen auf brutale Art ins Gedächtnis zurückgerufen hätten. Es handelt sich dabei um Terrorismus der schlichtesten Art, der trotzdem nicht weniger gemein und hinterhältig ist als jeder andere Terrorismus. Israel ist damit seit seiner Gründung konfrontiert: Bewaffnete Eindringlinge überschreiten die Grenze und schießen auf unbewaffnete und unschuldige Zivilisten.
Vor diesem Hintergrund ist verständlich, dass Israel ein ausgeprägtes Bedürfnis nach sicheren Grenzen hat. Teils sind sogar Mauern errichtet worden. Aber noch so gute Befestigungen können eine politische Lösung des Konflikts nicht ersetzen. Auch Vergeltungsschläge erhöhen die Sicherheit des jüdischen Staates nicht.
Ob Israel dieser Angriff erspart geblieben wäre, wenn in Ägypten Mubarak noch Präsident wäre, ist fraglich. Es ist nicht auszuschließen, dass die Ungewissheit über die Zukunft Ägyptens dazu beiträgt, dass die Armee auf dem Sinai laxer gegen die Hamas vorgeht. Aber aktive Mithilfe wird Kairo selbst in Jerusalem nicht unterstellt.