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Kommentar: In den Fängen der Öl-Multis

Kommentar

In den Fängen der Öl-Multis

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    Stefan Stahl.
    Stefan Stahl.

    Die Bemühungen der Politik, Antworten auf den hohen Benzinpreis zu finden, wirken verzweifelt. Aus Wahlkampfmanövern wie der Forderung nach der Erhöhung der Pendlerpauschale spricht vor allem eines: Ohnmacht gegenüber fünf Multis, die das Geschäft kontrollieren. Das Oligopol treibt mit immer neuen Ausreden die Preise wie jetzt wieder vor Ostern in die Höhe. Allein der Shell-Konzern hat 2011 den Gewinn um 54 Prozent auf irrwitzige 23,44 Milliarden Euro aufgeblasen. Ein Riese wie Siemens verdiente dagegen im selben Jahr „nur“ 6,32 Milliarden Euro. Der Vergleich zeigt, dass die Öl-Konzerne über Gebühr Profit machen. Den Tankstellen-Pächtern nützt das wenig. Sie verdienen ihr Geld mit den Läden, also Chips, Schokoriegeln oder Bier.

    Das Kartell hat leichtes Spiel, sind doch die Industriestaaten nach wie vor zu stark von Öl-Produkten abhängig. Die Autoproduzenten begannen erst intensiv auf alternative Antriebe zu setzen, als sie Brüssel zwang, den CO2-Wert ihrer Fahrzeugflotten zu verringern.

    Um aus den Fängen der Mineralöl-Multis zu kommen, hilft nur eine Langfrist-Strategie: Die Hersteller müssen sparsamere Modelle mit klassischem Motor und zugleich rasch leistungsfähige sowie erschwingliche Elektroautos anbieten.

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