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Kommentar: Die Stunde der Wahrheit

Kommentar

Die Stunde der Wahrheit

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    Die Stunde der Wahrheit
    Die Stunde der Wahrheit

    Beide Seiten sind bisher mit Zeichen des guten Willens ans Werk gegangen – seit Monaten gibt es im Kurdengebiet keine Gefechte mehr. Doch nun muss der Schritt von der Gewaltpause hin zum Frieden folgen, und das wird schwierig. Für die Nationalisten ist jedes Zugeständnis an die Kurden gleichbedeutend mit Landesverrat, dagegen ist kurdischen Nationalisten fast jede denkbare Reform zu wenig.

    Die Regierung Erdogan muss über ihren eigenen Schatten springen, wenn sie Erfolg haben will. Die Kurden verlangen verfassungsrechtlich verankerte Garantien ihrer kulturellen Rechte als eigenes Volk innerhalb des türkischen Staatsverbandes. Als Preis für die Lösung des Kurdenkonflikts muss die türkische Republik nun ein neues Selbstverständnis finden. Das ist der Knackpunkt, auf den der Friedensprozess zusteuert. Dinge wie Kurdischunterricht in den Grundschulen sind in der türkischen Staatsideologie nicht vorgesehen: Für sie ist die Einheit des Staates der höchste Wert überhaupt.

    Die türkische Politik muss jetzt dennoch beweisen, dass sie am Verhandlungstisch lösen kann, was in drei Jahrzehnten des Krieges nicht gelöst werden konnte.

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