Startseite
Icon Pfeil nach unten
Meinung
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Die Energiewende totzuschweigen löst keine Probleme

Kommentar

Die Energiewende totzuschweigen löst keine Probleme

    • |
    Gegen Windräder gibt es immer wieder Proteste.
    Gegen Windräder gibt es immer wieder Proteste. Foto: Marcus Merk

    Energiewende – war da mal was? Jede Menge war! Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima im März 2011 setzte in Deutschland auch bei den traditionell atomkraftfreundlichen Unionsparteien ein Umdenken ein. Es dauerte nicht lange und der Ausstieg aus der Atomkraft war beschlossene Sache. Erste Kernkraftwerke wurden relativ schnell abgeschaltet. In Bayern sind mittlerweile nur noch Gundremmingen C (geplant bis 2021) und Isar2 (geplant bis 2022) am Netz.

    Landesregierung verabschiedete sich von der Idee, Bayern zu einem Musterland für erneuerbare Energien zu machen

    Es folgte eine erregte Debatte über Alternativen, Windräder, Stromtrassen, Netzentgelte und die Frage, wie die Energiewende sich umweltschonend, verbraucherfreundlich und wirtschaftsverträglich realisieren lasse. Diese Debatte brachte viele Ergebnisse, aber kein schlüssiges Konzept, das alle widerstreitenden Interessen unter einen Hut gebracht hätte. Gleichzeitig formierte sich Protest gegen die „Verspargelung der Landschaft“ durch Windräder und gegen angebliche „Monstertrassen“, die Windstrom aus dem Norden in den Süden transportieren sollten. Die Staatsregierung gab diesen Protesten nach und verabschiedete sich klammheimlich von der Idee, Bayern zu einem Musterland für erneuerbare Energien und technologischen Fortschritt zu machen. Jede Energie war dahin. Und weil dann andere Themen wie die Flüchtlingskrise und internationale Konflikte in den Vordergrund rückten, fiel das auch nicht mehr weiter auf.

    DGB und Bund Naturschutz haben jetzt – wohl nicht zufällig kurz vor der Landtagswahl – daran erinnert, dass es da ein entscheidendes, noch ungelöstes Zukunftsproblem gibt. Sie legen den Finger in eine Wunde und sie wollen, dass es wehtut. Das ist gut so. Totschweigen löst keine Probleme.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden