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Kommentar: Der Papst und das Wir-Gefühl

Kommentar

Der Papst und das Wir-Gefühl

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    Der Papst und das Wir-Gefühl
    Der Papst und das Wir-Gefühl

    Nikolaus Schneider, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, ist der zweite Deutsche nach Kardinal Paul Josef Cordes, den Papst Franziskus in einer Privataudienz empfangen hat. Hinter diesen Satz dürfte man getrost ein Ausrufungszeichen setzen. Denn die Audienz, auch wenn sie bereits unter Benedikt XVI. verabredet wurde, ist ein Signal: Die speziellen Probleme, die deutsche Christen beschäftigen, werden weiterhin im Vatikan wahr- und ernst genommen. Der Papst aus Lateinamerika mag andere Schwerpunkte setzen, wird Deutschland aber nicht aus dem Blick verlieren.

    Und weit mehr als das. Franziskus hat in den wenigen Wochen seiner Amtszeit glaubhaft gemacht, dass er die Ökumene spürbar voranbringen will. Steht nun also eine Überwindung der Spaltung in katholische und evangelische Kirche bevor, die gegenseitige Anerkennung, das gemeinsame Abendmahl?

    Gemach. Der Prozess der Ökumene dauert seit Jahrzehnten an. Auf große Schritte folgten Trippelschritte und auch Schritte zurück. Franziskus wird die Gemeinsamkeiten bei konkreten Fragen in den Vordergrund rücken und so ein Wir-Gefühl schaffen beziehungsweise verstärken. Daran mangelte es in der Vergangenheit allzu oft. Er wird den Dialog suchen und für neue Impulse sorgen. Das ist viel. Schließlich kann nicht in wenigen Jahren zusammenwachsen, was seit Jahrhunderten getrennt war.

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