Anders als in Berlin vor zwei Wochen, sind die Proteste gegen die Corona-Politik in München nicht eskaliert. Das ist aus mehreren Gründen eine ermutigende Nachricht.
Erstens: Die Gegner der Einschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus haben ihr Recht bekommen. Ihr Recht auf freie Meinungsäußerung, auf Versammlungsfreiheit.
Corona-Demo in München: Polizei war besser vorbereitet
Zweitens: Der Staat hat ihnen trotzdem klargemacht, dass ihre Wut Grenzen haben muss, dass auch sie sich an Vorschriften zu halten haben. Nach allem, was wir bisher wissen, war die Münchner Polizei weit besser auf die Ereignisse vorbereitet als die Kollegen in Berlin. Reichskriegsflaggen waren von vornherein verboten, die Frage der Maskenpflicht auf der Demo hatte die Staatsregierung klar beantwortet.
Drittens: Dass es in München trotz einiger Festnahmen nicht zu größeren Ausschreitungen kam, ist auch für die Kritiker der Corona-Maßnahmen eine gute Nachricht. Denn die verstörenden Bilder von Rechtsextremisten, die in Berlin versucht hatten, den Reichstag zu stürmen, überdeckten in der öffentlichen Wahrnehmung ja auch, dass man über den Umgang mit dem Virus durchaus diskutieren kann.
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