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Jeder Dritte schaut weg

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Jeder Dritte schaut weg

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    Jeder Dritte schaut weg
    Jeder Dritte schaut weg

    Mit der Reform des Verbraucherinformationsgesetzes und dem neuen Internetportal wird sich daran nicht viel ändern. So couragiert sich Ministerin Ilse Aigner auch für die Rechte der Konsumenten einsetzt: Der nächste Skandal kommt bestimmt.

    Dioxin in Bio-Eiern, Gammelfleisch, zuletzt das Rätsel um den EHEC-Erreger: Obwohl die deutschen Verbraucher Informationsmöglichkeiten haben, die in Europa ihresgleichen suchen, kann auch die tüchtigste Ministerin immer nur reagieren. Mal nimmt es ein Betrieb mit der Hygiene nicht so genau, mal schleicht sich ein Keim auf einer ägyptischen Sprosse nach Deutschland, mal kauft ein Dönerhersteller alte Fleischreste auf, um sie auf seine Spieße zu pressen. Menschen wie er lassen sich allenfalls durch strenge Kontrollen und hohe Strafen abschrecken, nicht aber durch ein Internetportal.

    Die neuen Informationsmöglichkeiten sind ein Angebot für alle, nutzen aber werden sie nur die, die beim Einkauf auch jetzt schon einen skeptischen Blick auf die Rückseite werfen. Wer aber, wie so viele, gedankenlos nach der billigsten Packung greift, interessiert sich in der Regel weder für das, was da an Inhaltsstoffen aufgelistet ist, noch wird er sich davon vom Kauf abschrecken lassen. Diese Konsumenten erreicht auch der bestgemeinte Verbraucherschutz nicht.

    Für alle anderen tut Ilse Aigner das ihr Mögliche. Ob ihr neues Internetangebot hält, was die Ministerin verspricht, muss sich noch zeigen. Bei Ereignissen wie der EHEC-Krise, die Millionen Menschen verunsichern, werden die Rechner schnell zusammenbrechen.

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