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In der Defensive

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    Die Latte liegt hoch für Philipp Rösler. Guido Westerwelle hat die FDP nicht geliebt – aber sie hat ihn geachtet und für seine Professionalität bewundert. Mehr als 14 Prozent bei der Bundestagswahl, eine Serie erfolgreicher Landtagswahlen: Ohne den Einsatz, den Ehrgeiz und den missionarischen Eifer des Wahlkämpfers Westerwelle hätten die Liberalen nie die schwindelerregenden Höhen erreicht, aus denen sie im vergangenen Jahr so tief gestürzt sind.

    Rösler wird der FDP vielleicht ein sympathischeres Gesicht geben, gemessen aber wird auch er an Wahlergebnissen. Und da sind die Aussichten, zumindest für dieses Jahr, nicht allzu rosig: Sowohl in Bremen als auch in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ist die Partei in den Umfragen teilweise tief unter die Fünf-Prozent-Marke gefallen. Die neue Parteispitze startet damit genau dort, wo Westerwelles Karriere vor 17 Jahren begann: im demoskopischen Keller.

    Dass die liberale Handschrift in der Koalition bald besser zu erkennen sein wird, ist ebenfalls noch nicht ausgemacht. Im Gegenteil: ob im Streit um die Anti-Terror-Gesetze und die Vorratsdatenspeicherung, ob beim Tempo des Atomausstiegs oder der Euro-Politik: Während die FDP wochenlang damit beschäftigt war, sich neu zu sortieren, hat die Union die Gelegenheit genutzt und ihre Pflöcke eingeschlagen. Unter Helmut Kohl wäre das kein Problem gewesen: Er hat als Kanzler stets darauf geachtet, dass auch der kleinere Koalitionspartner nicht zu kurz kommt. Angela Merkel ist da egoistischer.

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