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Hände weg vom deutschen Gold!

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Hände weg vom deutschen Gold!

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    Es war und ist ein schwerer Fehler, die Rettung des Euro um jeden Preis anzukündigen
    Es war und ist ein schwerer Fehler, die Rettung des Euro um jeden Preis anzukündigen

    Die Bundesregierung versucht, den Vorgang herunterzuspielen. Aber der Angriff auf die Währungsreserven der Bundesbank hat stattgefunden und ist auf dem Gipfel der 20 führenden Wirtschaftsnationen offenbar weniger am Widerstand der Kanzlerin als am Veto des tapferen

    Wer will schon die Hand dafür ins Feuer legen, dass Angela Merkel auch beim nächsten Mal Nein sagt und auf den immer einsamer werdenden Geldwert-Verfechter Weidmann hört? Die Regierung hat ja bereits viele jener „roten Linien“ überschritten, die sie zuvor als unverhandelbar abgesteckt hatte. Wenn Merkel dem Druck aus Paris, Washington und Brüssel nachgibt, dann geht es tatsächlich ans Eingemachte. Im ersten Zugriff würden die Währungsreserven (rund 50 Milliarden) verpfändet. Da erfahrungsgemäß auf einen Dammbruch stets der nächste folgt, wäre dann auch der Weg frei für die Hebung des 130-Milliarden-Euro-Goldschatzes der Bundesbank.

    Kommt es dazu, steht das schon heute mit gigantischen Summen für die Schulden anderer haftende Deutschland nicht nur mit weiteren vielen Milliarden Euro im Feuer. Ein europäischer Zugriff auf die hart erarbeiteten, von der Bundesbank treuhänderisch verwalteten Goldreserven wäre ja auch Signal dafür, dass

    Das gilt umso mehr, als der Vertragsbruch inzwischen Normalität geworden ist. Ob Stabilitätskriterien, unabhängige Zentralbank oder Verbot der Haftungsübernahme: Alles ist über Bord geworfen worden, ohne dass auch nur die Eindämmung der Krise gelungen und das Vertrauen der Anleger zurückgekehrt wäre. Und was ist von einer Politik zu halten, die zwei Wochen nach der trickreichen Aufblähung des Rettungsfonds auf eine Billion Euro schon wieder nach einem neuen, noch riskanteren Instrument greift und die Staatsfinanzierung durch Gelddrucken gezielt betreibt? Es war und ist eben ein schwerer Fehler, die Rettung des Euro um nahezu jeden Preis anzukündigen und jeden Gedanken an einen Euro-Abschied Griechenlands zu verwerfen.

    Die Wurzel des Übels ist maßlose Verschuldung in Verbindung mit mangelnder Wettbewerbsfähigkeit. Solange die Beseitigung dieser Missstände nicht glaubwürdig angegangen wird, gleicht die ewige Retterei einem Kampf gegen Windmühlenflügel.

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