Einen „Kulturwandel“ hatte das neue Führungsduo aus Jürgen Fitschen und Anshu Jain für die Deutsche Bank angekündigt. Ein Beschwerdeanruf bei Ministerpräsident Bouffier passt dazu freilich nicht.
Die Deutsche Bank holen derzeit die Schatten der Vergangenheit mehrfach ein: Im Prozess um den Untergang des Medienimperiums von Leo Kirch muss sie Schadenersatz zahlen. In Berlin befasst sich der Bundestag mit der Manipulation des Libor-Zinses. Und im CO2-Zertifikate-Handel steht Betrug im Raum. Dazu kommt, dass die Bank weniger verdient.
Die Deutsche Bank braucht den Kulturwandel. Und sie braucht neue Geschäftsmodelle.
Das Problem ist, dass das Führungsduo selbst immer mehr ins Kreuzfeuer gerät: Jain hatte als früherer Investmentchef offenbar viele riskante Geschäfte selbst verantwortet, die zur Finanzkrise führten. Und Fitschen hatte jene Umsatzsteuererklärung unterzeichnet, die die Bank im CO2-Zertifikate-Handel angreifbar macht – auch wenn er damals nur seinen Vorgänger Josef Ackermann vertrat.
Fitschen und Jain müssen sich nun schleunigst freischwimmen. Anderenfalls werden sie zur Hypothek für jenen Kulturwandel, den sie selbst angekündigt haben.