Es bleibt nur die Möglichkeit, dass der Chef des Fußball-Weltverbandes von sich aus zurücktritt. Gründe gäbe es genügend: Ein Präsident, unter dessen Führung die Korruption blüht, hat versagt.
Aber Blatter wird das nicht einsehen. Und er wird im Amt ausharren. Wobei: Selbst ein Wechsel an der Spitze wird auf die Schnelle wenig ändern. Der Fehler liegt im System des Weltfußball-Verbandes.
Jeder der 208 Landesverbände hat eine Stimme. Der Deutsche Fußball-Bund (mit 6,8 Millionen Mitgliedern der größte) genauso wie der Verband der Turks- und Caicos-Inseln, auf denen insgesamt nur 41000 Menschen leben.
Fifa-Chef Blatter hat gezielt die kleinen Verbände umgarnt, hat hier seine Hausmacht gesammelt. Seine acht Vizepräsidenten kommen unter anderem von den Cayman-Inseln, aus Jordanien und aus Papua-Neuguinea. Und Anfang Mai hat Blatter stolz verkünden lassen, dass jetzt jeder der 208 Verbände in mindestens einer der vielen Fifa-Kommissionen vertreten sei. Jedem Verbändchen sein Pöstchen – der Qualität und der Integrität einer Organisation kann eine solche Politik nicht guttun.