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FC Bayern und seine Grenzen

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    FC Bayern und seine  Grenzen
    FC Bayern und seine Grenzen

    Der Fußballexperte gibt sich gerne dadurch zu erkennen, dass ein Spiel für ihn nicht einfach nur ein Spiel ist. Mögen Trainer und Manager nach 90 Minuten von Momentaufnahmen reden – er sucht nach Weiterungen, nach dem großen Ganzen. Er rechnet hoch, bis er den neuen Meister ermittelt hat – am liebsten schon nach dem ersten Spieltag.

    Selten dagegen, dass Beteiligte einer Partie mehr Bedeutung zubilligen als die des Augenblicks. Das Treffen von Bayern und Dortmundern im Viertelfinale des DFB-Pokals bot solche kostbaren Momente. Es hat, wie das nur Uli Hoeneß so formulieren kann, Fußball-Deutschland in seinen neuen, alten Grenzen widergespiegelt.

    Der Bayern-Präsident hat unter den Dortmunder Meisterschaften, dem Pokalsieg und den zuletzt sechs vergeblichen Anläufen der Münchner, den Konkurrenten zu bezwingen, gelitten wie ein Hund. Nun endlich entsprechen die Verhältnisse wieder dem Selbstverständnis des Rekordmeisters.

    Am einfachsten stellt man sich das Grenzgebilde wohl so vor: In der Mitte der FC Bayern, umgeben von blühenden Landschaften; jenseits weiß-blauer Schlagbäume die anderen. Zum bemitleidenswerten Rest muss sich nun auch Dortmund rechnen. 17 Punkte weit weg von den Münchnern, was geografisch Sachsen-Anhalt entspricht.

    Dortmund muss sich für diese Saison nicht schämen

    Dabei ist es nicht so, dass sich die Dortmunder bislang für diese Saison schämen müssten. Sie haben Madrid, Manchester, Amsterdam und zuletzt Donezk in die Schranken gewiesen. Nur in der Bundesliga waren sie von jenen Schwächeanfällen geplagt, wie sie Klubs erleiden, denen zwischen Champions League und nationalen Wettbewerben immer mal wieder die Puste ausgeht. Die Bayern kennen diese Tretmühle seit Jahrzehnten.

    Natürlich haben sie die größeren Möglichkeiten, sich ein Personalpolster zu schaffen, das ihren vielen Engagements entspricht. Aber auch Dortmund hat wirtschaftlich zugelegt. Der BVB könnte es sich leisten, dem FC Bayern den umworbenen Lewandowski vorzuenthalten und auf die Millionenablöse zu verzichten.

    Weil hier aber auch die Grenzen zwischen Bayern und Dortmund fließend sind, werden sich die Klubs auf eine Summe einigen, die dem Polen den Wechsel im Sommer erlauben wird.

    Am Wochenende spielen die Bayern in Hoffenheim, die Dortmunder gegen Hannover. Es ist die Rückkehr zur Momentaufnahme. Für die Meisterschaft bedeuten die beiden Spiele schließlich so gut wie nichts mehr.

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