Die deutsche Wirtschaft scheint wundersam immun gegen die Folgen der europäischen Schuldenkrise zu sein. Während die Industrieländer-Organisation OECD die Euro-Staaten bekniet, ihren Schutzwall auf die irrwitzige Summe von einer Billion Euro zu erhöhen, eilen Konzerne wie BMW, VW und Kuka von Rekord zu Rekord.
Dass Deutschland heute wie eine Insel der Seligen im zu Depressionen neigenden Europa wirkt, erklärt sich aus der Unterlassung kapitaler Sünden. Als Länder wie Großbritannien in den 90er Jahren der Industrie die Bedeutung absprachen und uns nahelegten, zur Dienstleistungsreligion zu konvertieren, schüttelten kluge heimische Unternehmer den Kopf. Sie wussten, dass der Wohlstand einer Nation nicht zu halten ist, wenn sich alle gegenseitig die Haare schneiden.
Anstatt dem englischen Irrweg zu folgen, globalisierten Konzerne wie VW und Kuka weiter das Geschäft, was ihnen heute etwa in China Erfolge beschert und hilft, deutsche Produktionsarbeitsplätze zu sichern. Gerade unsere Region ist eine der großen Werkbänke der Republik, was in Boomphasen ein Segen ist. Dennoch halten sich nicht nur die Kuka-Vorstände mit zu euphorischen Prognosen zurück, schließlich kann kein Experte verlässlich sagen, ob die deutschen Unternehmen auch 2012 die Schuldenkrise locker wegdrücken.