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Die letzten Rätsel der Menschheit

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Die letzten Rätsel der Menschheit

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    Randbemerkung

    Neben den Steinquadern von Stonehenge, dem Verschwinden von Socken in Waschmaschinen und den Hängenden Gärten der Semiramis ist die Fünfjahreswertung der UEFA eines der letzten Rätsel der Menschheit.

    Anders als die Quader von Stonehenge aber, kennen nur wenige die UEFA-Wertung. Wer doch von ihr gehört hat, hält sie für einen Verwandten des Fünfjahresplans, der seinen Ursprung im Russischen hat (Pjatiletka), mit dem Untergang der Sowjetunion aber verschwunden ist. Die Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) dagegen hat die Neugestaltung Europas überlebt.

    Vereinfacht gesagt regelt sie, welche Nation wie viele Vereine auf die europäische Fußball-Bühne entsenden darf. Dorthin also, wo das meiste Geld zu verdienen ist. Wobei regeln ein grober Begriff ist für das feingliedrige Labyrinth, das die UEFA-Hüter vor ihre Geldtöpfe gebaut haben. Es ähnelt dem deutschen Steuerwesen, von dem meistens die Gleichen profitieren. Die Plätze eins und zwei belegen seit langem England und Spanien, was mit drei festen Startplätzen in der Königsklasse sowie einem Qualifikationsplatz honoriert wird.

    Gleiches gilt für den Drittplatzierten. Bislang war das Italien. Nun aber kommt Bewegung in die Wertung. Die Bundesliga könnte ab der Saison 2012/2013 mit vier Klubs in der Champions League spielen. Wie kompliziert das Verfahren ist, verraten die Zahlen, die weit hinters Komma reichen. Deutschland 66,936 Punkte, vor

    Was die Sache für die Italiener noch schlimmer macht: Kommende Saison wird der missratene deutsche 2006/2007er-Jahrgang in der Fünfjahreswertung zum Streichresultat, Italien dagegen verliert ein gutes Jahresergebnis.

    Vertrautes Klacken in Salatschüsseln

    Wir kommen auf das alles, weil gestern aus dem schweizerischen Nyon wieder das vertraute Klacken von Plastikkugeln in Salatschüsseln zu hören war. Das Stelldichein der besten europäischen Fußballklubs in der Königsklasse, dazu die Holzklasse der Europa League, sah zwar keine Hammergruppen vor, dafür aber Tod-oder-GladiolenSpiele.

    Noch immer sind vier Abgesandte der Bundesliga dabei. Das ist mehr, als zu erwarten war, wird sich aber im Frühjahr ändern. Den Bayern (Inter Mailand) und Schalkern (FC Valencia) hat die Ziehung ein hartes Los beschert, schwer genug, um daran zu scheitern. Stuttgarter (Charkow) und Leverkusener (Benfica Lissabon) haben es in der Europa League einfacher. An den zwei Plätzen für die Europa League ändert der Sprung auf Rang drei der Fünfjahreswertung nichts.

    Der Fußball-Fan muss das alles nicht verstehen. Viel wichtiger wäre es, dass jemand endlich einmal das Geheimnis um die verschwundenen Socken löst.

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