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Der Krieg in Libyen: Die Jagd auf Gaddafi

Der Krieg in Libyen

Die Jagd auf Gaddafi

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    Winfried Züfle
    Winfried Züfle Foto: Wagner

    Würde der libysche Machthaber Gaddafi bei einem Nato-Luftangriff getötet, erhöhten sich schlagartig die Chancen auf Frieden. Insofern wäre die Tötung des Diktators der wirksamste Schutz für die Zivilbevölkerung in dem nordafrikanischen Land.

    Doch so ist die UN-Resolution 1973 nicht formuliert, und so war sie auch nicht gemeint. In dem Dokument, auf dessen Basis das westliche Bündnis die Luftangriffe zum Schutz von Zivilisten fliegt, ist der Regimewechsel in Libyen nicht als Ziel enthalten. Sonst hätten Russland und China das Papier auch nicht per Enthaltung im Weltsicherheitsrat passieren lassen.

    Aus diesem Grunde bestreitet die Nato jetzt nach außen hin, Jagd auf Gaddafi zu machen. Das Haus in Tripolis, in dem möglicherweise ein Gaddafi-Sohn bei einem Bombenangriff getötet wurde, sei ein Kommando- und Kontrollgebäude gewesen, heißt es. Dies lässt sich aber ohne Zweifel von jeder Unterkunft behaupten, in der sich Gaddafi aufhält.

    Auf der anderen Seite heißt es in Nato-Kreisen ganz offen, dass die Gangart verschärft werden soll. So sagte der britische Außenminister William Hague vor einigen Tagen, „der diplomatische, wirtschaftliche und militärische Druck“ auf Gaddafi werde wachsen. Wenn die Schlinge enger gezogen wird, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass es auch Gaddafis Kopf kosten kann. Dies wird vom westlichen Bündnis wenn schon nicht beabsichtigt, dann doch zumindest in Kauf genommen. Wenn Gaddafi wollte, könnte er sich ja in Sicherheit bringen: Er müsste nur Libyen verlassen.

    Mitleid kann Gaddafi indes nicht erwarten, selbst wenn er Familienangehörige verloren haben sollte. Solange in seinem Auftrag grauenhafte Verbrechen an der Zivilbevölkerung verübt werden, ist Rücksicht auf ihn nicht angebracht.

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