Der Vorstoß des Emirs von Katar, Truppen der Arabischen Liga nach Syrien zu entsenden, hat wenig Aussicht auf Erfolg. Das Staatenbündnis, das bisher vor allem durch seine Uneinigkeit aufgefallen ist, verfügt weder über eigene Truppen noch über einen Mechanismus zur Krisenbewältigung. Die Organisation benötigte sogar Monate, um den eher symbolischen Akt der Suspendierung der syrischen Mitgliedschaft zu beschließen. Auch die jetzt zu Ende gehende Beobachtermission wird in der Liga kontrovers bewertet.
Syrien eignet sich aber auch weniger als Libyen für eine militärische Intervention. Denn während es in dem nordafrikanischen Land eine Rebellenorganisation mit einem von ihr beherrschten Territorium gab, ist die Situation in dem Staat in Vorderasien viel komplizierter. Es gibt keine klare Trennlinie zwischen den verfeindeten Kräften.
Trotz der massenhaften Proteste, die hauptsächlich von sunnitischen Muslimen getragen werden, hat das Regime immer noch große Teile der Bevölkerung hinter sich, darunter Alawiten, Schiiten, aber auch die Christen, die rund 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Diese befürworten wohl nicht die vom Assad-Regime ausgehende Gewalt, befürchten aber, in einem sunnitisch dominierten Syrien unterdrückt zu werden.
Dem Land wäre zu wünschen, dass es zu einem Dialog und zur Versöhnung kommt. Leider sind die Aussichten auch dafür nicht gut.