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Das Drama von Sirte

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Das Drama von Sirte

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    Winfried Züfle
    Winfried Züfle Foto: Wagner

    Das UN-Mandat für den Nato-Einsatz in Libyen ist im März unter dem Eindruck beschlossen worden, dass die Truppen des Machthabers Gaddafi der Zivilbevölkerung in zahlreichen Städten massiv zusetzten, teilweise sogar aus der Luft. Doch die Nato muss nun aufpassen, dass sie nicht selbst Teil eines Verbrechens an der

    Die Nato hat weit über 20000 Kampfeinsätze über Libyen geflogen und greift weiter Stellungen der letzten Gaddafi-Getreuen in Sirte an – zum Schutz von Zivilisten, wie es im Hauptquartier bei Brüssel heißt. „Unser Einsatz zum Schutz von Zivilisten in Libyen war ein großer Erfolg“, zog gestern Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen selbstgefällig Bilanz. Auf die Not der Einwohner von

    Die Nato-Angriffe haben zweifellos vielen Menschen das Leben gerettet, aber sie haben auch Todesopfer unter der Zivilbevölkerung gefordert. Die Bilanz ist wohl positiv für das westliche Militärbündnis, wenn man alleine nüchterne Zahlen betrachtet.

    Aber das Bündnis, das zum Sturz Gaddafis beitrug, obwohl dies offiziell gar nicht Ziel des Einsatzes war, hat auch Schuld auf sich geladen. Jeder Tote in diesem Krieg ist ein Toter zu viel. Deswegen muss die atlantische Gemeinschaft jetzt erst recht alles tun, um kurz vor dem Ende des libyschen Bürgerkriegs eine menschliche Katastrophe zu verhindern.

    Im Moment wäre es am wichtigsten, die Krankenhäuser in Sirte mit dem Notwendigsten zu versorgen. Darum sollten sich die westlichen Regierungen, die den Auftrag zur Rettung der Zivilbevölkerung übernommen haben, jetzt vorrangig kümmern.

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