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Auf Adlers Schwingen

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Auf Adlers Schwingen

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    Auf Adlers Schwingen

    Gelegentlich trägt Attila, so heißt das Federvieh, einen Fanschal um den Hals. Ungeachtet dessen, dass ein Adler auf einen Fußballplatz passt wie die Queen in ein Strip-Lokal, kann Attila sich seiner Aufgabe nicht entziehen.

    Die Eintracht hat ihn als Maskottchen verpflichtet – und dummerweise ist er als Glücksbringer einer der besten seiner Zunft. Der Aufsteiger aus Frankfurt ist auch nach dem 16. Spieltag noch das Überraschungsteam der Bundesliga. Während die Eintracht-Spaßvögel nach dem 4:1-Sieg gegen Bremen Weihnachtsmann spielten, blieb Attila ganz Adler. Man ahnt, was er in solchen Momenten denkt.

    Kein Maskottchen in Augsburg

    Die Augsburger dagegen haben kein Maskottchen. Kein Urmel, keine Claudia Roth, dafür gute Aussichten auf die zweite Liga. Natürlich ist das verkürzt. Aber ein Attila, der schützend über Gibril Sankoh schwebt, könnte einiges verhindern.

    Natürlich geht es auch ohne. Der FC Bayern beispielsweise bräuchte keinen Glücksbringer. Trotzdem gehen die Münchner auf Nummer sicher. Selbst an heißen Sommertagen muss ein armer Kerl in den Plüschfell-Anzug schlüpfen, um den Bären-Bernie zu mimen.

    Dabei könnten die Münchner auf diese Menschenquälerei bis auf Weiteres verzichten. Leverkusen ist kein ernsthafter Verfolger, die schwarz-gelbe Regentschaft in der Bundesliga ist vorbei und eine blau-weiße wird es nicht geben. Schalke fehlt die Substanz. Die Mannschaft hat ihr Herbsttief in den Winter verlängert. Auch der BVB muss wieder verlieren lernen, was Jürgen Klopp schwerfällt. Da hilft auch die Adventszeit nicht. Der Dortmunder Trainer hängt an der Lunte. Das führt regelmäßig zu Zuständen völliger Entäußerung.

    Borussia Dortmunds Adrenalin-Bolzen

    Nun ist zu seiner Entlastung zu sagen, dass die Klopps des Fußballs jene Emotionen liefern, ohne die das Spiel nur die Hälfte wert wäre. Gleichzeitig wünscht der Betrachter dem schwarz-gelben Adrenalin-Bolzen, besonders in Momenten, in denen er sich einem Schiedsrichter nähert, Besinnung.

    Die Heimpleite gegen Wolfsburg hat Klopp die Gelegenheit für ein Meisterstück der Selbstbeherrschung geliefert. Er hat sie verstreichen lassen. Elfmeterpfiff und Rote Karte zum Nachteil des BVB, verursacht durch einen „Wahrnehmungsfehler“ (Schiedsrichter Stark). Der Unparteiische hat sich dafür entschuldigt. Das ist zwar kein Heldenstück, aber mehr, als Klopp zustande gebracht hat. Dem BVB-Trainer ist zu Weihnachten Ruhe zu wünschen, den Unparteiischen das Auge des Steinadlers.

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