Jeff Bezos ist immer für eine Überraschung gut. Mehr als einmal hat der Amazon-Gründer bewiesen, dass er Branchen auf den Kopf stellen kann. Mit seiner Idee, Bücher online zu verkaufen, hat er den Buchhandel in die Krise gestürzt. Aus einem Internetshop formte er das weltgrößte Kaufhaus – und veränderte zugleich unsere Konsumgewohnheiten. Und auch in Sachen Logistik setzt Amazon Maßstäbe. Ein Produkt, das mittags im Warenkorb landet, verlässt noch am selben Tag das Lager.
Trotzdem muss man Bezos’ Ankündigung, Lieferungen künftig auf dem Luftweg zuzustellen, nicht allzu ernst nehmen. Denn nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch sinnvoll. Welche Sendungen sind schon so eilig, dass sie binnen weniger Minuten mittels kostspieliger Drohnen von einer Straße zur anderen schwirren müssen? Und wer mag allen Ernstes unbemannten Objekten trauen, die sich über dicht besiedelten Städten drängen?
Zunächst klingt Bezos’ Idee wie Science-Fiction. Tatsächlich dürfte es ein geschickter PR-Coup zum gestrigen „Cyber Monday“ sein, an dem der Online-Handel ins Weihnachtsgeschäft gestartet ist Nach dem Motto: Rabatte gibt es überall, Revolutionen nur bei Amazon. Eines ist klar: Für eine Überraschung ist Bezos immer gut.