Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

Mann mit Schweineherz tot: David Bennett stirbt zwei Monate nach OP

Medizin

Erster Mensch mit Schweineherz stirbt zwei Monate nach OP

    • |
    Medizingeschichte geschrieben: Der nun verstorbene David Bennett war weltweit der erste Patient, dem ein Schweineherz eingesetzt wurde.
    Medizingeschichte geschrieben: Der nun verstorbene David Bennett war weltweit der erste Patient, dem ein Schweineherz eingesetzt wurde. Foto: Tom Jemski, UMSOM Public Affairs/dpa

    Der erste Mensch, dem ein Schweineherz eingesetzt wurde, ist tot. David Bennett starb am Dienstag, den 8. März 2022, und das Universitätsklinikum in Baltimore einen Tag darauf mit. Damit lebte der 57-Jährige zwei Monate mit dem Ersatzorgan, das ihm am 7. Januar implantiert worden war.

    Einige Tage vor seinem Tod hatte sich sein Zustand verschlechtert. Es sei absehbar gewesen, dass er sich nicht mehr erholen würde, weshalb ihm Palliativpflege zuteil wurde. Dem Bericht zufolge konnte Bennett in seinen letzten Stunden mit seiner Familie reden und sich von ihr verabschieden.

    Dr. Bartley P. Griffith, der das Herz transplantiert hatte, nannte Bennett "einen tapferen und edlen Patienten, der bis zum Ende gekämpft hat". Derweil betonte Muhammad M. Mohiuddin, Professur für Chirurgie und wissenschaftlicher Leiter des Xenotransplantationsprogramms am Uniklinikum in Baltimore: "Wir sind Mr. Bennett dankbar für seine einzigartige und historische Rolle, mit der er dazu beigetragen hat, ein breites Spektrum an Wissen auf dem Gebiet der Xenotransplantation zu schaffen."

    Schweineherz-Transplantation: Verstorbener Patient war im Oktober 2021 in die Klinik gekommen

    Bennett war im Oktober 2021 eingeliefert und an eine Herz-Lungen-Bypass-Maschine angeschlossen worden. Eine gewöhnliche Herztransplatation war nicht möglich. Nachdem er auf die Risiken der Xenotransokantion hingewiesen worden war, stimmte der Familienvater dem zu. Die Ausnahmegenehmigung wurde am 31. Dezember 2021 erteilt.

    Weiter wird erklärt, dass das Schweineherz für mehrere Wochen ohne Komplikationen arbeitete und es keinerlei Anzeichen gab, das Organ könnte abgestoßen werden. Bennett verbrachte Zeit mit seiner Familie, den Schwestern, seinen beiden Kindern und den fünf Enkelkindern, und kam auch dank Physiotherapie wieder zu Kräften. Gemeinsam mit seinen Therapeuten habe er den Super Bowl Mitte Februar geschaut und immer wieder davon gesprochen nach Hause zu seinem Hund Lucky zu wollen.

    Sohn David Bennett Jr. denkt trotz der Trauer an andere Patienten, denen nun womöglich ebenfalls geholfen werden kann: "Wir hoffen, dass diese Geschichte erst der Anfang der Hoffnung ist und nicht das Ende." Die Familie sei "dankbar für jeden innovativen Moment, jeden verrückten Traum und jede schlaflose Nacht, die in diese historische Anstrengung geflossen sind".

    Schließlich folgte noch ein Appell: "Wir beten dafür, dass diejenigen, die auf der Suche nach Hoffnung sind, weiterhin für ihre Zukunft kämpfen, für neue Ideen, für Antworten, für das Leben. Kämpfen Sie wie Dave."

    Die Operation zu Jahresbeginn war ein Meilenstein auf dem Gebiet der Organtransplantation. Weil Bennett an einer lebensgefährlichen Herzkrankheit leidet, war ihm in einer mehrstündigen Operation das genetisch veränderte Organ eingesetzt worden. Anschließend war er für mehrere Tage an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, danach galt sein Zustand laut den behandelnden Ärzten als relativ stabil.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden