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Wann legen die Dampfer wieder in Dießen an?
![Uschi Wacke vom Bund der Selbstständigen in Dießen hofft, dass die Ammersee-Dampfer bald wieder in Dießen anlegen. Am Pfingstwochenende war die Seenschifffahrt gestartet. Uschi Wacke vom Bund der Selbstständigen in Dießen hofft, dass die Ammersee-Dampfer bald wieder in Dießen anlegen. Am Pfingstwochenende war die Seenschifffahrt gestartet.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Vor allem in Dießen hagelt es Beschwerden darüber, dass das Westufer des Ammersees nicht angesteuert wird. So begründet die Seenschifffahrt den Schritt und räumt eine Panne ein.
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„Wenn das Tuten des Dampfers zu hören ist, geht es endlich wieder los.“ Mit dieser Hoffnung fieberten am Pfingstwochenende viele Gastronomen am Ammersee-Westufer dem ersten größeren Gast-Ansturm seit dem Corona-Lockdown entgegen. Aber: Es blieb still – kein Tuten und erst recht kein Ansturm auf die vorbereiteten Tische. Denn die Bayerische Seenschifffahrt hatte entschieden, das Ammersee-Westufer mit den Ausflugsschiffen gar nicht erst anzufahren. Jetzt reagiert man auf Kritik aus Dießen.
„Wir haben es schlichtweg vergessen, die betroffenen Gemeinden im Vorfeld zu informieren“, entschuldigt sich Michael Grießer, der Geschäftsführer der Bayerischen Seenschifffahrt GmbH mit Sitz am Königssee. An den anderen Seen (Starnberger See, Königssee und Chiemsee) habe die Kommunikation im Vorfeld geklappt. Aufgrund der Hygieneschutzvorschriften können nach seiner Aussage die Ausflugsschiffe nur zu einem Drittel ausgelastet werden. Somit könne auch nicht gewährleistet werden, dass bei einer Fahrt beispielsweise über Dießen dort wartende Fahrgäste einsteigen können, wenn die maximale Fahrgastzahl bereits erreicht sei. „Und wenn wir Leute abweisen müssen, ist der Ärger auch groß“, so Grießer.
![Seif Pfingsten fahren die Ammerseedampfer wieder - allerdings ohne Stopp am Westufer. Seif Pfingsten fahren die Ammerseedampfer wieder - allerdings ohne Stopp am Westufer.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Nicht nur die Gastronomen beklagen dieses Vorgehen. Auch die Gewerbetreibenden am Westufer sind betroffen, weil Kundschaft ausbleibt. „Jetzt wird der Ort durch die Entscheidung der Ammersee-Schifffahrt von einer Hauptlebensader, dem Besuch der Touristen und Tagesgäste per Schiff, abgeschnitten“, schreibt Uschi Wacke, die Vorsitzende des Gewerbeverbands Dießen in einem Hilfegesuch an den Bund der Selbstständigen (BDS) in Bayern.
An anderen Seen wurden die Gemeinden informiert
Auch bei der neuen Dießener Bürgermeisterin Sandra Perzul hat Wacke um Unterstützung gebeten. Die wiederum hat sich unverzüglich „noch am Wochenende“ per E-Mail an die Bayerische Seenschifffahrt gewand. Von dort habe man ihr mitgeteilt, dass „das Anlegen am Dießener Dampfersteg deshalb nicht möglich ist, weil aufgrund der Hygieneregelungen die Mitnahme aller Passagiere, die dort warten, nicht gewährleistet werden kann“, so Perzul. Sie könne zwar verstehen, dass die aktuellen Maßnahmen auch für die Seenschifffahrt eine Herausforderung bedeuten. Dass aber die betroffenen Gemeinden im Vorfeld nicht über den eingeschränkten Fahrplan informiert wurden, könne sie nicht nachvollziehen. „Wir hätten sicherlich eine Lösung gefunden, wenn wir rechtzeitig Bescheid gewusst hätten“, so Perzul.
Die Politik reagiert auf das Thema Dampfer
Beispielsweise hätte man in Dießen versucht, den Passagieren die Möglichkeit zu bieten, die Formulare, die vor Fahrtantritt ausgefüllt werden müssen, online zur Verfügung zu stellen. Das hätte Zeit beim Einchecken gespart. Auch Uschi Wacke ist überzeugt, dass mit einer rechtzeitigen Information eine Lösung gefunden worden wäre. Auf sich beruhen lassen will auch sie die aktuelle Lage nicht und hat den BDS sowie den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband ins Boot geholt. „In einem größeren Verbund erreichen wir hoffentlich mehr, denn es muss dringend etwas geändert werden.“
„Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um weitere Belastungen der Gastronomie und anderer Gewerbe zu vermeiden, sonst wird es ein Ausmaß an Schließungen und Insolvenzen geben, das man sich bisher nicht vorstellen konnte. Das kann und darf nicht in unserem gemeinsamen Sinne sein“, richtet Thomas Perzl vom BDS Bayern seinen Hilferuf an den Bundestagsabgeordneten Michael Kießling sowie den Landtagsabgeordneten Alex Dorow (beide CSU). Dorow macht in einer Pressemitteilung deutlich, dass die starken Beschränkungen für ihn weder nachvollziehbar noch tragbar seien. Michael Grießer allerdings macht wenig Hoffnung, dass sich allzu schnell eine Fahrplan-Änderung ergibt. Aber auch er hofft darauf, dass mit den nächsten Lockerungen auch der Steg in Dießen wieder angefahren werden kann.
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